Rezension zu "DuMont Reise-Taschenbuch Belgien" von Reinhard Tiburzy
Nein, kein Tippfehler. Adolphe Sax, im Städtchen Dinant (S. 241) geboren, erhielt für das von ihm erfundene Saxophon im Jahr 1846 das Patent. Also doch Sax in the City.
Das Königreich Belgien, von der Fläche her nicht einmal halb so groß wie der Freistaat Bayern, wird von Reinhard Tiburzy ausführlich beschrieben. Nicht nur hinsichtlich der unzähligen Biersorten oder der Schokolade. Er gibt eine noch grössere Anzahl von Hinweisen auf Restaurants, Hotels, Shoppingadressen , Cafés. Aber auch Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Museen, Kirchen, was es eben auf einer Reise alles zu sehen gibt.
Der Autor hält auch nicht mit der Preisgabe seiner Lieblingsorte hinter dem Berg. Egal, ob diese an der belgischen Nordseeküste oder im Wald'gebirge' der Ardennen zu finden sind.
Die beiliegende Strassenkarte (Massstab 1:600.000) wird im Reise-Taschenbuch selbst durch einige kommentierte Auszüge aus Stadtplänen ergänzt. So beispielsweise für Brüssel, Antwerpen, Lüttich und einige weitere grossen Städte. Die 17 Tourenvorschläge, vom Stadtrundgang bis zur Radtour, haben jeweils ihre eigene kleine Karte ab bekommen.
Was die Reise-Taschenbücher von DuMont ausser den für einen Reiseführer notwendigen Informationen (siehe oben) so lesenswert macht, das sind die vielen 'Nebenher-Informationen'.
Für heutige Zeiten beispielsweise unvorstellbar: Unter dem bekannten Wahrzeichen der Expo 1958, dem Atomium, befand sich als Anschauungsobjekt ein Nuklearreaktor mit der Bezeichnung AGN-211-P.
Im Magazinteil erfährt man vieles über die Geschichte Belgiens, die flämische Malerei, die Differenzen zwischen den Flamen und den Wallonen. Deren sehr unterschiedlichen Mentalitäten, Sprachen bis hin zur gelegentlich erhobenen Forderung nach einem 'Flexit', dem Austritt Flanderns aus dem Königreich Belgien.