Cover des Buches Die Wanifen: Zeitenwende (ISBN: B00CXVUGB2)
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Rezension zu Die Wanifen: Zeitenwende von René Anour

Phantasievoll und packend erzählt

von Dr_M vor 9 Jahren

Rezension

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Dr_Mvor 9 Jahren
Weil Ainwa früh Mutter und Vater verlor, wurde sie in die Häuptlingsfamilie der Ata aufgenommen. Immer wieder merkt sie, dass sie über rätselhafte Fähigkeiten verfügt, die manchmal völlig unerwartet zu Tage treten Doch Ainwa verdrängt diese Momente, denn sie ängstigen sie. Aber Alfanger, bei dem sie viel über Heilkunde und Geister gelernt hat, ahnt, dass viel mehr dahinter steckt. Ainwa ist eine Wanife, ein Wesen, das mit den Geistern sprechen und über manche von ihnen herrschen kann.

In der Nacht zu ihrem 18. Geburtstag, in der ihre Kräfte endgültig zur Entfaltung kommen, muss Ainwa in die Wälder fliehen und den Stamm der Uruku suchen. Nur dort kann sie auf Hilfe vor dem Kelpi hoffen, der bisher alle Wanifen der Ata erfolgreich bekämpft hat. Die Uruku, sagt man, beschützen die Ata. Doch niemand hat sie je zu Gesicht bekommen.

Kein anderer sollte sie auf dieser Flucht begleiten. Aber der Häuptlingssohn Gorman, der sie liebt, tut es dennoch. Beide begehen dabei einen verhängnisvollen Fehler und schließen das Elchenband, das man heute Blutsbrüderschaft nennen würde. Auch Wanifen bekämpfen einander, ebenso wie die Geister, die ihnen dienen. Und junge Wanifen benötigen erst einmal einen Lehrmeister, der ihnen beibringt, wie sie ihre Kräfte einsetzen können. Ainwa muss schnell einen solchen Helfer finden, sonst ist sie ihren Feinden hilflos ausgesetzt.

Das klingt zunächst alles ein wenig unspektakulär, doch daraus entwickelt der Autor völlig überraschend eine ungemein fesselnde Handlung. Ich habe dieses Buch in einem Zug gelesen, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wenn man Fantasy-Romane mag, wird man mit diesem Buch viel Freude haben. Dem Autor gelingt es hervorragend, den Spannungsbogen nicht nur bis zuletzt hochzuhalten, sondern ihn auch noch immer mehr zu steigern. Dabei erzählt er schnörkellos, einfach und phantasievoll.

Wenn man überhaupt an diesem Buch etwas kritisieren kann, dann ist es vielleicht die Sprache. Nicht, dass sie zu arm ist oder nicht intelligent benutzt wird. Ganz im Gegenteil: Sie ist vielleicht nur einen Tick zu modern. In Ainwas Zeit hat beispielsweise noch niemand "genervt", weil er nichts von Nerven wissen konnte. Da Ainwa die Geschichte in der Ich-Form erzählt und dabei solche Worte benutzt, kann man gelegentlich etwas stutzig werden. Aber das ist nur eine kleine Randbemerkung, die den meisten Lesern bei all der Spannung gar nicht auffallen wird.

Ein überraschend anderes Buch, das eine packend erzählte phantastische Geschichte bereithält. Für Liebhaber von Fantasy-Literatur sicher eine Entdeckung.
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