Inhalt: In der Fortsetzung von "Der kleine Nick" ist Nick nicht wahrnehmbar älter geworden. Er ist immer noch ungefähr 6 Jahre alt und seine Bande ist nicht wirklich eine, sondern es sind einfach nur seine Schulfreunde, die in der Nähe wohnen. Weitere wichtige Figuren in Nicks Leben sind seine Eltern und seine Lehrer. Man kennt sie alle aus dem ersten Band. Alle diese treten in den verschiedenen Episoden auf, die der kleine Nick dem Leser von seinem Alltag erzählt. Viel davon spielt sich in der Schule ab, wo es durch die kindliche Natur und viele Missverständnisse immer wieder zu Reibereien zwischen allen Parteien kommt. Der Kinder liebste Unterhaltung ist, sich miteinander zu hauen. Jedes Vorhaben, sei es ein Fußballspiel oder Briefmarken zu tauschen, entwickelt sich rasch zu einer Handgreiflichkeit. Aber auch wenn immer gleich einer weint, war es am Ende für Nick ganz prima.
Bewertung: Ich würde diese Geschichten ein Kind nicht alleine lesen lassen. Denn die Geschichten enthalten einiges, was man aufklären sollte. Sei es die Erziehung von früher, wo man für Kleinigkeiten, die das Kind nach Nicks Schilderung oft nicht einmal versteht, geschlagen wurde. Oder seien es sie Dinge, die Nick vor ein Rätsel stellen - die Pointe der Episoden, würde ich meinen, kapiert man als kleineres Kind nicht. Nicks Unverständnis wird an vielen Stellen deutlich. Er wundert sich über Reaktionen, besonders über die der Erwachsenen, oder darüber, was an Spannung zwischen den Eltern in der Luft hängt. So ist das Buch vielleicht eher ein Buch für Erwachsene: Die sollten sich einmal anschauen, wie Kinder so ticken und wie die Dinge bei Kindern ankommen. Es wird klar, dass Nick und seine Freunde leicht ablenkbar sind und sehr emotional reagieren, was dann wiederum die erwachsenen Figuren verblüfft. Ich als Leserin fand die dadurch entstehende Dramatik unterhaltsam und fühlte mich von der Begeisterung der Kinder etwas mitgenommen. Die Erwachsenen fand ich oftmals zum Ärgern, wie sie einfach ohne Nachfragen explodieren und haufenweise Strafen austeilen. Teils waren sie bedauernswert mit ihrem Frust und ihrem Scheitern an den Kindern, die sie einfach nicht durchschauen können. Die Geschichten waren abwechslungsreich. Auch wenn etliche Themen der Erwartung an Geschichten über ein Kind entsprechen, gelang es dem Autor alle Episoden interessant zu gestalten; sei es durch die Figuren, die sich nicht immer erwartungsgemäß verhalten, oder die Sprache, die schlingernd, jedoch mit viel Tempo und Eindringlichkeit durch die Handlung führt. Ich gebe diesem Buch insgesamt 5 Sterne.