Cover des Buches Flame in the Mist (ISBN: 9781473657991)
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Rezension zu Flame in the Mist von Renée Ahdieh

Eines der besten YA Fantasy Bücher 2017!

von Cari_f vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Wundervolle Sprache, faszinierendes Setting, vielschichtige Charaktere und female empowerment - eines der besten YA Fantasy Bücher 2017!

Rezension

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Cari_fvor 7 Jahren
„Flame in the Mist“ handelt von Mariko, die von ihren Eltern aus Hoffnung auf die Gunst des Kaisers mit dessen ältesten Sohn zwangsverheiratet werden soll. Auf dem Weg zum kaiserlichen Palast jedoch wird ihr Konvoi angegriffen. Sie ist die einzige Überlebende und beschließt herauszufinden, wer hinter dem Angriff steckt. Verkleidet als unscheinbarer Junge führt sie ihre Mission tief in den Jukai Wald und in die Reihen des Black Clan, einer Bande gefährlicher Räuber und Gesetzloser.


So mancher YA Leser kennt Renée Ahdieh schon von ihrer „The Wrath and the Dawn“-Dilogie. Ich habe ihr Debüt vor zwei Jahren auf Deutsch gelesen. „Zorn und Morgenröte“ war ein schön geschriebenes Buch, dessen Handlung mich trotz des tollen Settings nicht fesseln konnte. Das ist der Grund, wieso ich die Fortsetzung nicht gelesen habe und mir nicht sicher war, ob ich weitere Bücher von Ahdieh lesen wollte.
Am 16. Mai 2017 erschien ihr neuestes Werk „Flame in the Mist“, das als eine Art Mulan-Retelling in einem feudal-japanischen Fantasy-Setting beworben wird. Das reichte schon aus, um mich neugierig auf die Handlung zu machen – die zahllosen positiven Rezensionen waren dann der Grund, wieso ich mir das Buch zugelegt habe.

Allein schon das erste Kapitel reicht aus, damit man jeglichen Gedanken an den bunten Disney-Animationsfilm schnell vergisst. Ich war vom ersten Satz an gefesselt.
Renée Ahdieh hat viele Elemente der traditionellen japanischen Kultur wunderbar in ihre Geschichte eingewoben. Die Grundsätze der Samurai, die ätherische Welt der Geisha, das Essen (!), die japanischen Begriffe … All das mit einer so schönen Sprache, die mich ganze Absätze wieder und wieder lesen ließ. Selten bin ich so vollständig in die Atmosphäre und die Handlung eines Buches eingetaucht. Renée Ahdieh lässt sich wunderbar viel Zeit, um die Welt und die Charaktere mit ihren Worten zu zeichnen. Wunderbar ist auch, dass die Geschichte in der dritten Person erzählt ist und es einige Perspektivwechsel gibt.

“Sometimes we must fall forward to keep moving. Remain motionless - remain unyielding - and you are as good as dead.
Death follows indecision, like a twisted shadow. Fall forward. Keep moving. Even if you must pick yourself up first.”



Mariko ist eine tolle Protagonistin. Gefangen in ihrem goldenen Käfig und den Konventionen des alten Japan, sucht sie nach Wegen, ihrem von ihrer Familie festgelegtem Schicksal zu entfliehen. Obwohl ihre Stärke eindeutig im Planen und Erfinden liegen, ergreift sie kurzerhand die erste Gelegenheit, um ihren Verpflichtungen zumindest für eine kurze Zeit zu entkommen. Sie will ihren Wert auch abseits des Heiratsmarkes beweisen. Während sie zu Beginn des Buches regelmäßig in Gedanken versunken den Moment zu handeln verpasst, lernt sie im Laufe der Geschichte, unabhängig auf ihre eigene Stärke und Fähigkeiten zu vertrauen. Gerade weil sie eine Frau ist und sich von niemandem, vor allem nicht von Männern, Vorschriften machen lassen braucht.

„There is such strength in being a woman. But it is a strength you must choose for yourself. No one can choose it for you. We can bend the wind to our ear if we would only try.“

Die Romantik … sie ist unerwartet, auf kleine Gesten und Wortgefechte reduziert und doch so intensiv und spannungsgeladen, dass ich nicht nur einmal schmachtend vor dem Buch saß. Aufgelockert wird sie durch den ein oder anderen wunderbar peinlichen Moment, der mich laut auflachen ließ.

Es gab in diesem Buch nur ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Zum Großteil in Bezug auf Marikos Erfindungen. Aber das sind Kleinigkeiten verglichen mit der puren Schönheit des Rests der Geschichte.

Abgerundet wird das Buch mit einem Ende, das die Karten für den zweiten Band wieder völlig neu mischt. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil!

Wer die Filme „The Last Samurai“ und „Die Geisha“, vielschichtige Charaktere und diese gewisse Magie in einer Handlung liebt, sollte einen Blick in „Flame in the Mist“ werfen. Es ist mein bisheriges Lese-Highlight des Jahres 2017.
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