Cover des Buches Rache und Rosenblüte (ISBN: 9783846600405)
Rezension zu Rache und Rosenblüte von Renée Ahdieh

Eine schöne Abrundung der Geschichte

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Kurzmeinung: In Sachen Magie hätte man noch klarer werden und tiefer gehen können. Die Lovestory und Charaktere waren aber wieder super dargestellt.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
Hach, wie schön, Teil 2 der Dilogie endet in einem Happyend, zwar mit ein paar Abstrichen, aber so gefällt es mir auch gleich noch viel besser. Ein kleiner Wehrmutstropfen gehört eben einfach dazu, sonst wäre es ja auch unrealistisch.
Anfangs wusste ich noch nicht so wirklich, wohin uns dieser Teil bringen möchte. Zunächst werden die Auswirkungen aus dem Vorgänger dargestellt und es brauch ein bisschen bis die Geschichte voranschreitet und die Richtung deutlich wird, in die es gehen soll. Die Schwierigkeiten mit der Story warmzuwerden kannte ich allerdings schon aus „Zorn und Morgenröte“ und der Band hat sich ja dann doch noch als sehr spannend entpuppt. So auch hier. Man muss dem Ganzen eben etwas Zeit geben, dann wird man auch dafür belohnt.
Erzählt wird überwiegend aus Shazis und Chalids Sicht. Erstere versucht in dem Lager des Badawi-Scheichs und den Leuten von Tariks Onkel zu überleben, denn dort sind die meisten ihrem Ehemann nicht gerade wohlgesinnt und planen den nächsten Schlag gegen Chalid. Zudem sucht sie nach einem Weg, den Fluch zu brechen und geht ihren Fähigkeiten auf den Grund. Chalid ist dagegen eher damit beschäftigt, sein Königreich wieder aufzubauen und die Schäden des ersten Angriffs zu beseitigen. Zusätzlich zu den beiden Hauptprotagonisten, kommt hier die Erzählperspektive von Shazis Schwester Irsa hinzu, von der man in Teil 1 ja noch nicht so viel mitbekommen hat. Man lernt sie dadurch nun umso besser kennen. Sie ist vielleicht nicht ganz so stark wie ihre Schwester, entwickelt sich aber im Verlauf der Story von einem kleinen, unscheinbaren, eher ängstlichem Mädchen, zu einer selbstbewussten jungen Frau, die um ihre Familie kämpft. Die kleine Liebesromanze, die sich um sie dreht hat auch genau zu ihrem Charakter gepasst und war sehr süß zu lesen, ohne dabei ins Kitschige abzurutschen. Tariks und Jahandars Sichtweisen sind auch wieder mit von der Partie, treten hinter den anderen 3 aber eher zurück. Trotzdem bekommt man die wichtigsten Punkte ihrer Charakterentwicklung auch so sehr gut mit. Der Fokus liegt natürlicherweise aber auch eher auf den Hauptfiguren.
Chalids und Shazis Lovestory hat mir auch hier sehr gut gefallen. Wenn solche Dickköpfe aufeinandertreffen, kann das ja auch nur unterhaltsam sein. Ich finde es super wie die beiden auf ihre ganz eigene Art umeinander kämpfen und habe richtig mit ihnen mitgefiebert, dass sie es auch beide heil aus den ganzen Widrigkeiten schaffen und endlich glücklich miteinander werden können.
Nach dem Lesen des ersten Bandes hatte ich mir gewünscht, dass auf den Magieaspekt mehr eingegangen wird, weil die Fähigkeiten in Shazis Familie mir da noch ein ziemliches Rätsel gewesen sind. Darauf eingegangen wird im zweiten Band, allerdings bleibt die absolute Klarheit dann doch aus. Einiges bleibt dann doch noch eher schwammig (vor allem Shivas plötzliches Auftauchen als „Geist“ fand ich eher merkwürdig als erhellend). Da hätte ich mir vielleicht noch eine andere Schwerpunktsetzung gewünscht, noch etwas mehr Zeit im „Magietrainingslager“ mit Artan. Der Kerl hat es mir irgendwie angetan. Er sagt frei heraus was er denkt und ist auch ziemlich frech, Shazi nicht unähnlich. Noch mehr Interaktion zwischen den beiden wäre echt toll gewesen, damit die Entwicklung ihrer Freundschaft glaubhafter rüberkommt. Hinter ihm und seiner Familie steckt so viel. Wäre man da tiefer eingedrungen, dann wäre die „Fluchlösung“ vielleicht auch noch besser bei mir angekommen.
Wer Freund und wer Feind ist konnte man schon eher sagen als in „Zorn und Morgenröte“, eben weil man von dort schon die Infos hatte. Ein paar der Figuren halten allerdings noch die ein oder andere Überraschung bereit, was die Vorhersehbarkeit dann wieder abmildert.
Toll fand ich noch, dass das Geschichtenerzählen auch in diesem Teil einen Platz gefunden hat.

Insgesamt steht der zweite Band seinem Vorgänger aber in nichts nach, was die Liebesgeschichte(n), die Charaktere und ihre Entwicklung angeht. Ein paar Dinge waren vorhersehbarer als im ersten Teil, einige andere konnten mich aber auch sehr überraschen. Meiner Meinung nach hätte man aber noch mehr auf den Magieaspekt der Story eingehen können, damit dort noch mehr Klarheit herrscht. Wem „Zorn und Morgenröte“ schon gut gefallen hatte, sollte unbedingt auch seinen Nachfolger lesen, da so einiges erst dort beantwortet wird und Happyend-Liebhaber hier eher auf ihre Kosten kommen.
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