Cover des Buches Die verschollenen Noten (ISBN: 9783945025390)
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Rezension zu Die verschollenen Noten von Renata Thiele

Wer hat die verschollenen Noten?

von Bellis-Perennis vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Dieser Kriminalfall hat mich nicht wirklich überzeugt

Rezension

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Bellis-Perennisvor 8 Jahren
Im Klappentext verspricht uns Autorin Renata A. Thiele einen spannenden Krimi rund um Frédéric Chopins Noten, die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs in Verlust geraten sind. Ein Krimi, der auf mindestens zwei Zeitebenen spielt, nämlich zu Zeiten Chopins (1834) und in der Gegenwart.

Inhalt:

1834 lernt Chopin Claudine, die Tochter eines reichen Bürgers Aachens kennen. Das Mädchen verliebt sich unsterblich in den mittellosen Komponisten. Aus einer Laune heraus, schenkt er ihr die Noten einer seiner zahlreichen Kompositionen. Doch an ein gemeinsames Leben ist nicht zu denken. Dennoch wird Claudine den Meister Zeit ihres Lebens verehren. Die Noten werden von Generation zu Generation weitervererbt, bis sie 1945 verschwinden.

In der Gegenwart versuchen die Nachfahren eben jener Claudine die Noten wieder zu beschaffen. Diese, schon an Manie grenzende Sehnsucht nach den Notenblättern, lässt die Familie auch zu unlauteren Mitteln greifen.

Hier kommen nun einige Personen ins Spiel, die alle in irgendwelchen manipulativen Beziehungen stehen:
Der Musikprofessor aus Brüssel, der seine Kinder Claudine und Frédéric nennt, seine afrikanische Haushaltshilfe, die ein obsessives Verhältnis zu seiner Ehefrau Jeanette hat. Dann die polnische Musikschülerin Grazyna, die als Au Pair bei der Familie arbeitet und dann, nach Jeanettes Tod, seine Gemahlin wird.


Fremdenführerin Nina, die nach Aachen übersiedelt um ein neues Leben anzufangen und vor ihrer Vergangenheit davonläuft. Mit Dirk, dem Polizisten, hat Nina schon einen Kriminalfall aufgeklärt. In Ninas Haus wohnen mehrere schräge Hausbewohner und zu guter Letzt ist da noch Christian, der ein kriminelles Netz gesponnen hat, indem sich Nina und Grazyna beinahe verfangen.


Werden die verschollenen Noten wieder in die Familie des Musikprofessors zurückkehren?

Spannung/Erzählstil/Charaktere:

Die Inhaltsangabe hat einen spannenden Krimi verheißen, in dem es (natürlich) um viel Geld geht, sind doch Originalnoten oder Handschriften von berühmten Persönlichkeiten auf Auktionen heiß begehrt.
Doch leider hält der Krimi nicht das, was versprochen wurde. So dauert es fast 100 Seiten bis sich etwas Spannendes tut. Ja, ok, das Reisen in dieser Zeit ist sicherlich Abenteuer genug. Aber ob Chopins Hintern von der Fahrt mit der Diligence schmerzt, ist nur einmal interessant. Ja, auch der Sidestep zum Bau der Eisenbahn ist für den historisch interessierten Leser gut zu lesen.

Aber sonst hält sich die Spannung in Grenzen. Die diffusen Ängste von Nina? Das Narbengesicht? Hier fehlt mir ein wenig die Auflösung. Wenn das als Appetitanreger für einen nächsten Fall gedacht ist, so ist das nicht ganz gelungen.

Die Figuren sind für mich ein wenig zu flach geraten. Von Chopin müsste es doch mehr zu finden geben, als dass er ein Womanizer bzw. Gigolo war.

Die Autorin hat viele historische Details recherchiert und in die Geschichte verwoben. Das eine oder andere Mal blitzt im historischen Teil die moderne Sprache durch. Schön sind die französischen Phrasen, die eingeflochten wurden. Daher hat es mich ziemlich gebeutelt, als ich auf S. 105 „Klicke“ statt Clique, gelesen habe.

Fazit:

Trotz aller Bemühungen hat mich dieser Krimi nicht überzeugt, daher nur 3 Sterne
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