Rezension zu "VOM SCHNECKENTOTER UND ANDEREM WAHNSINN" von Renate Conrad
Aufmerksam auf diesen von der Autorin selbst verlegten Romans wurde ich bei peo.de, wo einige Kapitel veröffentlicht wurden. Einmal neugierig geworden, kaufte ich mir den Roman, und war bereits vom Prolog gefesselt.
Gemeinsam mit ihrem Mann fliegt Hanna Elisa zu ihrer Tochter, um das neugeborene Enkelkind zu begrüßen. Während des langen Flugs nach Bahrain kehren Hanna Elisas Gedanken zurück in die eigene Kindheit, die Herkunft ihrer Familie, aus vielen Ländern Europas nach Deutschland gekommen, das Zusammenfinden ihrer Eltern und führt zurück in die Nachkriegszeit, in die fast gesetzlose Vor-Währungsreform. Führt den Leser mit auf die abenteuerlichen Wege, um die nötigsten Dinge des Alltags zu beschaffen. Schildert eindrucksvoll den Zusammenhalt der Familie und wie sie gemeinsam immer voller Optimismus die Probleme angehen und Lösungen finden, froh den Krieg und die Nazizeit überstanden zu haben.
Ein Roman voller Wärme und Offenheit geschrieben, unsagbar viel Humor sprühen aus den Zeilen und immer wird den Dingen auf den Grund gegangen, nicht hingenommen, sondern nach dem Warum gefragt, nicht vorgeworfen oder angeklagt sondern versucht zu verstehen. Egal ob Renate Conrad von den in den Trümmern von Remagen spielenden Kindern schreibt, vom Hochwasser am Rhein, vom anderen, freierem Leben im Ruhrgebiet, vom jetzt und heute erzählt, beim Lesen fühlte ich mich immer in die Geschehnisse eingebunden, den Menschen nah.
Es ist kein Krimi und keine Liebesgeschichte, und doch spannend zu lesen und die Liebe in jeder Zeile spürbar.