Rezension zu Alles voller Hoffnung von Renate Dorrestein
Rezension zu "Alles voller Hoffnung" von Renate Dorrestein
von Solifera
Rezension
Soliferavor 13 Jahren
Igor ist 16 Jahre jung und seit seiner Geburt aufgrund einer Sauerstoffunterversorgung geistig behindert. Seine Mutter Jolie ist mit 16 Jahren von zu Hause ausgerissen. Aber nicht nur das: Sie ist drogenabhängig und daher wurde ihr der Sohn mit 5 Jahren weggenommen. Nun lebt Igor schon seit 11 Jahren bei seiner Oma Nettie. Sie war früher eine wirklich gut aussehende Frau, die viele Künstler malen wollten. Aber inzwischen ist sie vom Schicksal gezeichnet. Sie hat, um an Geld zu kommen, sich als Toilettenfrau verdingt. Mittlerweile geht sie in ihrer Rolle als Igors Oma richtig auf und verwöhnt ihn mit leckeren Gerichten. Er hat endlich eine Arbeit in einer betreuten Werkstätte. Dort findet er schnell Freunde. Eines Tages lernt er zufällig Lisa kennen, die eine Obdachlosenzeitung kauft. Der Funke springt immer mehr über und die beiden werden ein Paar. Beim Spazierengehen finden sie ein scheinbar elternloses Baby und nehmen es mit. Oma Nettie nimmt alle drei auf, im Glauben, das Baby wäre das von Lisa. Es ist aber alles nicht so einfach als kleine Familie. Probleme und Geheimnisse stellen sich in den Weg. Wird alles gut ausgehen für Igor, Nettie und Lisa? Die Sprache ist leicht, teils komisch, aber auch ernst gehalten. Man kann sich sowohl in Igor als auch in seine Oma Nettie hineinversetzen und ihre Denken und Handeln nachfühlen. Jedes Leben und jeder Mensch ist auf seine Weise besonders und hat eine echte Chance auf das wahre Leben und Glück verdient. Die Autorin hat hier einen einfühlsamen, warmherzigen Roman über das Erwachsenwerden und die erste große Liebe geschrieben mit dem Hintergrund, dass es Igor durch seine geistige Behinderung nicht leicht hat.