Bedrückende Pflichtlektüre
von Stjama
Kurzmeinung: Eine absolute Pflichtlektüre für alle, die sich mit dem Thema Organspende befassen!
Rezension
Renate Greinert hat einen Alptraum erlebt: Ihr Sohn Christian starb bei einem Verkehrsunfall. Noch unter Schock und von Ärzten unter Druck gesetzt stimmte sie der Organentnahme zu. Und damit ging der Alptraum in die zweite Runde: Als sie vor der Bestattung die Sargöffnung erzwang, fand sie ihren Sohn regelrecht ausgeweidet, mit unverschlossenen Operationswunden und ohne Augen vor. Seit diesem Erlebnis hat sie sich jahrzehntelang kritisch mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt, und schließlich dieses dringend notwendige Buch veröffentlicht,.
Sie beschäftigt sich zum Beispiel mit der Frage, unter welchen Bedingungen Organe entnommen werden dürfen und warum "klinisch tote" Menschen eben nicht tot, sondern sterbend sind. Sie nimmt Praktiken, Veröffentlichungen und Probleme der Transplantationsmedizin unter die Lupe und räumt mit so mancher naiven Vorstellung auf. Kein Wunder, dass die Autorin für dieses Buch ziemlich viel Gegenwind bekommt!
Rente Greinerts Buch will ein Gegengewicht bilden zu den Werbekampagnen der Organspenden-Befürworter, in denen Kranke zu manipulativen Werbeträgern werden. Und das gelingt ihr. Jeder, der sich mit dem Thema Organspende beschäftigt, sollte dieses Buch gelesen haben!