Cover des Buches 750 Gramm pro Woche (ISBN: 9783939337799)
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Rezension zu 750 Gramm pro Woche von Renate Kaiser

Rezension zu "750 Gramm pro Woche" von Renate Kaiser

von mabuerele vor 13 Jahren

Rezension

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mabuerelevor 13 Jahren
Tabea muss mit ihren Eltern von Stuttgart ins Rheinland ziehen. Sie ist alles andere als begeistert. Sie muss ihre Freundinnen verlassen und sich neu orientieren. Die Eltern sind ihr dabei keine große Hilfe. Als sie das erste Mal die siebte Klasse betritt, fühlt sie sich wie auf dem Präsentierteller. Auch in der Pause interessiert sich keiner für sie. Mit Niklas, von allem Professor genannt, kommt sie ins Gespräch. Er klärt sie über die Verhältnisse in der Klasse auf. Die angesagte Clique wird von Aurelia geleitet. Doch Niklas warnt sie vor diesem Mädchen. Im Schwimmclub trifft Tabea Dana, ein Mitglied aus Aurelias Clique… Es ist ein gut gemachtes Jugendbuch. Die Probleme, die für Tabea mit dem Verlust der alten Freunde und dem Kampf um Anerkennung im neuen Milieu entstehen, werden von ihr selbst erzählt. Die Geschichte ist glaubwürdig und könnte in jedem Ort so passiert sein. Zickenkrieg, Gruppenzwang, erste Freundschaft, falsche Ideale werden thematisiert. Häusliche Konflikte werden nicht ausgespart. Das Thema Magersucht hätte ich mir allerdings ausführlicher gewünscht. Wieso Aurelias Mutter die Bestrebungen der Tochter unterstützt und die Gefahren verkennt, ist für mich unverständlich. Hier greift das Buch zu kurz. Niklas` Charakterisierung von Aurelia zeigt die Schwierigkeit, die sich für andere und, so wie es ausgedrückt wird, auch für die Lehrer ergeben. Es siegt der schöne Schein über innere Werte. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass dies bisher keinen Lehrer aufgefallen ist. In der Erzählung geht unter, wie die Mitschüler zu Aurelia stehen. Gibt es weitere Cliquen? Während wir über die Jungen das Wichtigste von Niklas erfahren, sind die Verhältnisse zwischen den Mädchen eher unklar. Ergänzt wird die Geschichte durch den Einbezug von Tabeas jüngeren Bruder Aaron. Er findet schnell Freunde, ist von der neuen Schule und den Möglichkeiten, Fußball spielen zu können, begeistert. Weniger begeistert sind die Eltern von Wortwahl und Umgangston, die sich bei Aaron einschleichen. Der positive Mittelpunkt des Buches ist für mich Niklas. Für einen Jungen dieses Alters ist er schon sehr reif. Schön, dass er zu Tabea steht. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Für ein Jugendbuch ist der Umfang angemessen. Die Sprache entspricht dem aktuellen Umgangston.
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