Rezension zu "Tanganjika" von Renate Ndarurinze
Die junge, deutsche Übersetzerin Elisa geht Mitte der sechziger Jahre aus Liebe nach Burundi.
Ihre Hoffnung erfüllt sich jedoch nicht, ihren Freund sieht sie nur noch einmal.
Es ist eine unbeständige Zeit. Die Unabhängigkeit des Landes ist noch jung und die politische Entwicklung ungewiss. Zwischen Hutu und Tutsi gibt es Auseinandersetzungen. Gewalttätigkeiten und Gefahr sind allgegenwärtig.
Elisa, die eine Dolmetschertätigkeit im Außenministerium ausübt, schafft es dennoch nach anfänglicher Unsicherheit sich etwas einzuleben und Freundschaften zu knüpfen, z.B. zu ihrem Kollegen Mikradi. Außerdem lässt sie sich mit 2 sehr unterschiedlichen Männern ein.
Doch nach Änderung der Machtverhältnisse im Land lernt sie eine ganz anderen Mann kenne,n den Tutsi Antoine, der der Königsfamilie nahesteht. Mit ihm zusammen kann sie sich ein Leben aufbauen, doch politisch brodelt es weiter.
In der Mitte des Buches gibt es einen Bruch der Erzählperspektive, den ich nicht ganz nachvollziehen kann. Jetzt wird Jahre später von Elisa zurück erinnernd in erster Person erzählt, was damals passiert war. Aber der Roman funktioniert weiterhin.
Die Autorin Renate Ndarurinze war in der damaligen Zeit offenbar selbst in Burundi als Dolmetscherin. Deswegen sind ihre Schilderungen über das Land glaubhaft und auch Elisas widerstrebende Emotionen kann man nachvollziehen.