Obwohl ich dieser Aussage grundsätzlich zustimme, wird das Thema hier ein wenig differenzierter behandelt.
Der Roman spielt irgend wann zwischen 1890 und 1900 im Elsass, das damals eine von Deutschland eroberte Provinz war. Aber quasi alle Elsässer träumen davon, wieder Franzosen zu werden. Nur einer äußert einmal, ihm wäre es auch recht, Deutscher zu sein, wenn das Elsass ein gleichberechtigtes Bundesland würde. Ein besonders glühender französischer Patriot ist Jean Oberlé, der Freudentränen vergießt, wenn er vom Vogesenkamm nach Westen schaut. So weit passt das mit den Nationalisten.
Andererseits ist die Liebe zu Frankreich eher ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Landschaft. Der Autor muss es mit dem Mund seines Protagonisten einräumen, dass Deutschland in allem, was sich statistisch Messen lässt, überlegen ist. Trotzdem liebt er Frankreich mehr. Das ist sicher nicht die Haltung eines blindwütigen Nationalisten.
Vor allem aber zeigt der Autor mit seiner Handlung, wie die Frage der Nationalität eine Familie zerstört. Vater Oberlé ist ein Geschäftsmann, der sich der Realität angepasst hat und mit den Deutschen Geschäfte macht und in der deutschen Verwaltung Karriere machen will. Seine Frau und sein Sohn aber träumen von einem französischem Elsass. Diese Gegensätze machen auch Liebesgeschichten und Freundschaften über die Grenzen der Nationalitäten hinweg unmöglich.
Der Autor scheint die Lösung in einer Rückkehr des Elsässer nach Frankreich zu sehen und wer das nicht findet, soll sich eben bekehren. Wir kennen inzwischen bessere Möglichkeiten....
Alle Nationalisten sind Arschlöcher?