Rezension zu "The Wrath and the Dawn" von Renee Ahdieh
Shahrzad hat ihre beste Freundin verloren, nachdem diese den Kalifen geheiratet hat. Denn dieser lässt jede seiner Bräute noch in der Hochzeitsnacht hinrichten, um am nächsten Tag gleich wieder zu heiraten. Shahrzad sinnt auf Rache und lässt sich deshalb auf ein gefährliches Spiel ein: sie heiratet den Kalifen selbst und erzählt ihm nachts ein spannendes Märchen, das sie mit einem Cliffhanger beendet, damit sie eine weitere Nacht zum weitererzählen erhält. Und je länger sie dem Kalifen Märchen erzählt, desto besser lernt sie ihn und seine Beweggründe kennen…
"The Wrath and the Dawn" (auf deutsch "Zorn und Morgenröte") ist eine neue Version der Märchen aus 1001 Nacht. Leider nehmen die Märchen selbst nur einen ziemlich kleinen Teil der Geschichte ein. Der grösste Teil der Erzählung dreht sich um Shahrzad und ihre Gefühle gegenüber dem Kalifen, was das Buch zu einer nicht besonders aufregenden Liebesgeschichte macht. Schade, da hätte ich mir mehr erhofft. Auch die Figuren strotzen vor Klischees, vor allem Shahrzad verdrängt alles, was passiert ist, wenn man ihr nur tief genug in die Augen schaut. Der Kalif mordet, der Kalif vergewaltigt, der Kalif behandelt sie wie einen Hund, aber sieht er nicht toll aus… Zudem kann sie alles, ist unglaublich schön und klug und begabt und und und, einfach nur langweilig.
Gelesen wird das Hörbuch im englischen Original von Ariana Delawari. Leider wusste ich schon nach den ersten paar Sätzen, dass ich die Sprecherin auf meine "geht gar nicht"-Liste setzen muss. Ariana Delawari liest keine Sätze, sondern einzelne Wörter. So klingt das Hörbuch, wie wenn es von einer Grundschülerin vorgelesen würde – mit dem einzigen Unterschied, dass die Sprecherin die einzelnen Wörter flüssig ohne zu Stocken hervorbringt. Schade, denn so wird das Hörbuch zu einer ziemlichen Tortur.
Mein Fazit
Schlechte Lesung einer eher faden Geschichte.