Rennie Airth

 3,8 Sterne bei 43 Bewertungen
Autor*in von Nacht ohne Gesicht, Totengedenken und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Rennie Airth wurde in Südafrika geboren und arbeitete einige Zeit als Auslandskorrespondent für Reuters. Er hatte in England bereits zwei Romane veröffentlicht, bevor ihm mit »Nacht ohne Gesicht«, dem Auftakt der Serie um den Ermittler John Madden, der internationale Durchbruch gelang.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Rennie Airth

Cover des Buches Nacht ohne Gesicht (ISBN: 9783442449170)

Nacht ohne Gesicht

 (18)
Erschienen am 18.03.2002
Cover des Buches Totengedenken (ISBN: 9783442482634)

Totengedenken

 (12)
Erschienen am 18.05.2015
Cover des Buches Orte der Finsternis (ISBN: 9783641152239)

Orte der Finsternis

 (10)
Erschienen am 06.05.2015
Cover des Buches Nacht ohne Gesicht (ISBN: 9783641152246)

Nacht ohne Gesicht

 (1)
Erschienen am 06.05.2015
Cover des Buches Ein Spion mit sieben Leben (ISBN: 9783502558897)

Ein Spion mit sieben Leben

 (1)
Erschienen am 01.04.1985
Cover des Buches The Dead Of Winter (ISBN: 9780330513531)

The Dead Of Winter

 (1)
Erschienen am 08.02.2010

Neue Rezensionen zu Rennie Airth

Cover des Buches Nacht ohne Gesicht (ISBN: 9783442449170)
kassandra1010s avatar

Rezension zu "Nacht ohne Gesicht" von Rennie Airth

Die Nachwehen des Krieges
kassandra1010vor 3 Jahren

Inspector Madden wird an einen Tatort ins beschauliche Surrey gerufen.

In einem idyllischen Herrenhaus werden vier brutal ermordete Leichen gefunden.

 

Der Sommer 1921 scheint endlos. England hat sich vom Ersten Weltkrieg noch nicht ganz erholt.

 

Colonel Fletchers Landhaus entpuppt sich somit zum wahr gewordenen Albtraum. Maddens lange Erfahrung beim Scotland Yard lässt ihn hier im Stich. Doch seine Zeit im Krieg macht im schnell klar, dass die Ausführung der Tat ihn an die Kriegsgeschehnisse in Flandern erinnern. Verängstigt beginnt er zu begreifen, dass der Mörder bereits weitere Opfer ins Visier genommen hat.

 

Die kleine Tochter des Hauses hat in ihrem Versteck den Mordanschlag auf ihre Familie überlebt. Inspector Madden ist sich jedoch nicht sicher, ob man ihr Überleben als Glück bezeichnen darf. Die Bilder, die das verstummte Mädchen daraufhin zeichnet, lassen Madden das Mark in seinen Knochen gefrieren.

 

Mit wenig Unterstützung der örtlichen Polizei ermittelt Madden und stößt auf weitere Hinweise, die nahelegen, den Täter als ehemaligen Soldaten einzustufen. Während die Polizeistation in Surrey den Mörder immer noch unter den örtlichen Dieben und Einbrechern sucht, findet Madden im nahegelegenen Wald ausgehobene Erdlöcher…

 

Vorweg muss ich mir als Leser die Frage stellen, warum dieser gut gesponnene psychologische Thriller unter dem Genre „Roman“ veröffentlicht wurde. Bereits nach den ersten Seiten ist spätestens jedem Leser klar, dass es sich hierbei auf gar keinen Fall um einen Roman handeln kann…

 

Mit Inspector Madden schafft Rennie Airth einen klassischen Ermittler. Bepackt mit eigenen dunklen Kriegserfahrungen fällt es Madden nicht leicht, diesen Fall zu übernehmen. Madden ist überzeugt, dass hier reine kriminelle Ermittlung nicht zum Täter führen wird und beschließt, die einzige Überlebende und potenzielle Zeugin einer Psychoanalyse zu unterziehen.

 

Gekonnt umschifft Madden dabei allerlei Widerstand und überzeugt mit Fachkenntnis und Mut, neue Wege in der Polizeiarbeit anzutreten. Klar, dass die örtliche Polizei und Madden auf Dauer keine Freundschaft schließen werden.

 

Ein gelungener spannender Einstieg in die Nachkriegszeit und deren düsteren Nachwehen.

Cover des Buches Totengedenken (ISBN: 9783442482634)
K

Rezension zu "Totengedenken" von Rennie Airth

Atmosphärisch dichter Krimi aus dem Nachkriegsengland
Kaoskochvor 9 Jahren

Die Handlung von "Totengedenken"* spielt zwar im England des Jahres 1947, aber schnell wird klar, dass es eigentlich um den Ersten Weltkrieg geht. Das, so weiß ich inzwischen, ist auch bei den beiden ersten Bänden der Serie um John Madden so.

"Totengedenken"* baut auf den Krimis "Nacht ohne Gesicht"* und "Orte der Finsternis"* auf, die bislang nur als eBook auf Deutsch erschienen. Der dritte Band der John-Madden-Reihe, "The Dead of Winter", ist leider noch nicht auf Deutsch erschienen, so dass oft fälschlicherweise von einer Madden-Trilogie die Rede ist. Die Handlung der Bücher ist aber in sich abgeschlossen und auch zu verstehen, ohne die ersten zwei bzw. drei Bücher zu kennen, denn alle Figuren werden bei ihrem ersten Auftreten kurz eingeführt. Zudem liegen zwischen den einzelnen Fällen jeweils einige Jahre, so dass sich Handlung und Charaktere nicht stringent entwickeln.

John Madden, dessen Rückzug auf's Land sich schon im ersten Band ankündigte, lebt nun vollends als Farmer auf dem Land, ist aber gelegentlich in London, um sich um eine alte Verwandte und ihr baufälliges Haus zu kümmern. So kann er immer wieder in die Ermittlungen seiner ehemaligen Kollegen unterstützend eingreifen, auch, weil seine Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg wichtig sind.

Ich war nur kurz enttäuscht, dass nicht das Nachkriegsengland oder das England des Zweiten Weltkriegs eine tragende Rolle in Airths drittem Roman spielt, denn der Kosmos um John Madden nahm mich schnell gefangen, so schnell, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und mir gleich die beiden Vorgängerbände auf den Reader lud. Und in den Teilen der Handlung, die in London spielen, werden die Narben, die der Krieg riss, doch immer wieder sichtbar: Ruinen, Lebensmittel- und Benzinrationierung ... Natürlich darf auch der vermeintlich typische Londoner Nebel nicht fehlen und muss die Ermittlungsarbeit gelegentlich ordentlich erschweren.

Im Vergleich zu den ersten Bänden tritt Madden immer mehr in den Hintergrund, was mich aber nicht so sher störte, da die Charaktere seiner Kollegen an Profil gewinnen. Airth erzählt in ruhigem Ton von der Entwicklung der Mordserie und den Ermittlungen in den vorforensischen Zeiten, als es anscheinend mehr auf kleinteilige Detektivarbeit ankam. Spannend ist auch der Umstand, dass im Scotland-Yard-Team inzwischen auch Frauen mitarbeiten, womit sich manch alter Haudegen schwer tut.

Etwa nach der Hälfte des Buches ist zu ahnen, wer für die Mordserie verantwortlich sein könnte und welches Motiv es gibt. Dennoch bleibt die Handlung spannend, nimmt unerwartete Wendungen. Und zum Schluss hin, als sich alles fügt, wird Airth unerwartet temporeich.

Fazit: Ein atmosphärisch dichter Krimi aus dem Nachkriegsengland, der einen in seinen Bann zieht, wenn man sich darauf einlässt.

Cover des Buches Totengedenken (ISBN: 9783442482634)

Rezension zu "Totengedenken" von Rennie Airth

Ruhiger Krimi aus dem Nachkriegsengland
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

England 1947: Ozzie ist gerade beim Angeln und ist einigermaßen mit seinem Leben zufrieden, als er mit einem Schuss hingerichtet wird. Die Polizei ist zunächst ratlos. Wer wollte schon einen ehemaligen Bankdirektor töten? In den Unterlagen des Toten finden die Beamten einen angefangenen Brief. Darin wird der ehemalige Inspector John Madden erwähnt. Doch warum? Madden wird informiert und muss bald erfahren, dass es einen ähnlichen Mord schon in Schottland gab. Wie hängen die Delikte zusammen?


"Totengedenken" war mein erster Roman von Rennie Airth. Erst beim Lesen habe ich erfahren, dass dieses Werk bereits der 3. Teil der John-Madden-Reihe ist. Dies hat mich schon geärgert, denn ich lese Reihen gern chronologisch. Vielleicht war das auch mit ein Grund, warum mich das gesamte Buch nicht überzeugen konnte.


Der Roman wird von einem auktorialen Erzähler geschildert. Man verfolgt sowohl die Ermittlungen der Polizei, als auch dem Privatleben von John Madden und anderen Nebenfiguren. Dadurch werden eine Menge Personen eingeführt, die es mir nicht leicht gemacht haben, der Geschichte selbst zu folgen. Rennie Airth mischt die Ermittlungen mit Einblicken in das normale Leben von John Madden. Diese Mischung ist ihr in meinen Augen nicht wirklich gelungen. Denn durch die Einschübe wirkt das Werk in die Länge gezogen und zeitweise habe ich mich auch gelangweilt.


Auch die Story an sich konnte mich nicht überzeugen. Sehr ruhig, ja fast still gehen die Ermittlungen vonstatten. Auf den ersten 100 Seiten war ich drauf und dran, den Roman beiseite zu legen, da so gut wie nichts passierte. Erst zur Mitte hin kam sowas wie Spannung auf, wobei auch diese für mich schnell verpuffte. Der Grund: nachdem die Untersuchungen erst gar nicht vorangingen, genügte ein Hinweis, um in John Madden eine mehr als wichtige und bahnbrechende Erinnerung hervorzurufen. Das war für mich zu schnell, zu unglaubwürdig, zu wenig durchdacht.


Auch zu den Figuren selbst konnte ich keinen Zugang finden. Vielleicht lag es daran, dass sie, da es bereits Band 3 der Reihe ist, nicht eingeführt oder charakterisiert wurden. Zudem sind die handelnden Personen typisch britisch zurückhaltend und geben wenig von sich preis. Dieses Konzept kann funktionieren, für mich blieben John Madden und Co. aber farblos und ungenau.


Ich war vor allem auf die Art der Ermittlungen kurz nach dem 2. Weltkrieg gespannt. Doch bis auf ein paar Hinweise wie Benzinrationierung und Verknappung der Lebensmittel hätte der Roman auch durchaus in den 90er Jahren spielen können. Hier hätte ich mir etwas mehr Einblick in die damalige Zeit gewünscht.


Der Stil von Rennie Airth ist durchaus gut zu lesen. Ihre Erzählweise ist leise, bedacht und schweift auch gern mal ab. Ich kann mir gut vorstellen, dass man diesen Roman bei Kaminfeuer mit einem Glas Cherry genießen kann.


Fazit: für mich war England kein Gedenken wert. Schade!

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