Reto Kaltbrunner

 4,8 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Reto Kaltbrunner (Jg. 1979) heiratete 2002 und startete im selben Jahr eine Laufbahn als ICF-Pastor. Die Kirche wurde zu einem festen Bestandteil seines Lebens, und mit der Kirche auch die Herausforderungen und Fragen der Menschen. Als Kind kaum schreiben gelernt, hat Reto in den benachbarten Briefkästen eine auf der Schreibmaschine getippte „Lokalzeitung“ verteilt, die für einiges Schmunzeln sorgte. Nach der Sekundarschule und einem Auslandjahr (USA), sowie der anschließend erfolgreich abgeschlossenen Berufslehre als Zimmermann, hielt Reto sich mit Nebenjobs über Wasser, um ehrenamtlich in der Jugendarbeit seiner Kirche mitzuarbeiten. Er absolvierte das ICF Pastors Challenge, gründete das Männerweekend „Mens World“, investiert sich im Beirat der Männerzeitschrift MOVO und will als Teil des Vorstands der EASG seine Wahlheimatstadt St.Gallen zu einem besseren Ort machen. Reto betreibt einen inspirierenden Blog (www.retokaltbrunner.com), predigt hie und da und führt seinen kleinen Hund spazieren. Seit 2018 ist Reto mit chronischer Müdigkeit konfrontiert, was sein Leben und Arbeiten stark beeinträchtigt. Reto lebt mit seiner Frau und den vier Söhnen in der Schweiz (Region St.Gallen).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Reto Kaltbrunner

Neue Rezensionen zu Reto Kaltbrunner

Cover des Buches Mit ganzer Kraft schwach (ISBN: 9783775162265)
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Rezension zu "Mit ganzer Kraft schwach" von Reto Kaltbrunner

Photon
Ein authentischer und ehrlicher Umgang mit der eigenen Schwäche und Krankheit, auch wenn die Heilung ausbleibt.

 

Was passiert mit uns, wenn wir krank werden, obwohl wir doch mitten im Leben stehen, und zwar so schwer und so dauerhaft, dass unser Leben, was wir bisher geführt haben, nicht mehr möglich ist? Pastor Reto Kaltbrunner ist es so passiert, nicht das schleichende Nachlassen, was mit dem Alter unweigerlich kommt, sondern in Folge einer Krankheit, die ihm, fast alle eigene Kraft nimmt. Was passiert in einem Menschen, der nur noch Stunden weise am täglichen Geschehen teilnehmen kann? Ihm, der bisher der „Macher“ war, dem keine Mauer zu hoch war.

Ich selbst bin an „Burn-out“ erkrankt und kann nachvollziehen, was in einem Menschen dabei vor sich geht. Was ist mit der Arbeit, der Familie und dem Umfeld und was passiert mit mir selbst?

Der Autor beschreibt nicht nur seine Leidensgeschichte mit Höhen und Tiefen, er zeigt auch, wie seine Familie und Umgebung ihm hilft, mit seinen bleibenden körperlichen und geistigen Schwächen umzugehen.

Was dieses Buch für mich so wertvoll gemacht hat, sind die vielen Seiten, in denen der Autor beschreibt, wie er und seine Familie es gelernt haben, mit der Krankheit zu leben und die auftretenden Begrenzungen nicht einfach nur zu akzeptieren, sondern sie als neue Möglichkeit zu begreifen, damit ein Zeugnis für die Kraft Gottes abzulegen und das gemeinsame Leben weiterzuführen.

Ein sehr empfehlenswertes Buch für Betroffene und Angehörige und allen, die verstehen wollen, wie es Menschen mit Burn-out, Fatigue Syndrom und ähnlichem ergeht.

Cover des Buches Mit ganzer Kraft schwach (ISBN: 9783775162265)
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Rezension zu "Mit ganzer Kraft schwach" von Reto Kaltbrunner

DaliEli89
Was tun, wenn Heilung ausbleibt? Kann ich Gott vertrauen?

Es gibt verschiedene Denkweisen unter Gläubigen, wenn es um das Thema Heilung (und damit indirekt verbunden auch um das Thema Wunder) geht. Einige glauben, dass die Zeit der Heilungen mit Jesu Tod quasi vorbei ist und wir auch unter Krankheiten leiden müssen. Andere haben Schwierigkeiten damit, Heilung für sich anzunehmen und wiederum andere stehen dafür ein, dass Heilung immer passieren muss, als Indiz für den Glauben quasi. Wenn diese ausbleibt...dann, naja, kommt schnell der „Vorwurf“ des Nicht-genug-Glaubens auf.

Ich für meinen Teil glaube fest daran, dass Gott heute noch heilt und es auch tun will. Daran zweifele ich keine Sekunde, viel zu oft war ich Zeugin von Heilungen, als dass ich es nicht glauben könnte. Außerdem glaube ich an einen guten Gott. Und gleichzeitig sehe und erlebe ich, dass Heilungen auch ausbleiben, trotz vielem Gebet, trotz starkem Glauben.

Wie kann das sein? Wieso werden manche Menschen sofort von Krankheiten geheilt, andere nach einiger Zeit und manche gar nicht? Versagt Gott dann? Warum heilt Gott nicht alle, die zu ihm im Glauben kommen? Ist es vielleicht doch nicht sein Wille zu heilen? Kann es sein, dass Krankheiten Teil einer Lebensgeschichte sein können? Lässt Gott dies zu? Oder hat der Mensch selbst versagt?


Genau diesen vielfältigen Fragen widmet sich Reto Kaltbrunner in seinem Buch „Mit ganzer Kraft schwach“. Einfühlsam und aus verschiedenen Perspektiven behandelt er dieses sensible Thema und geht vor allem auch auf den Leistungsgedanken unserer Gesellschaft ein, beleuchtet, was Gottes Wort zu Leid und Krankheit sagt und zeigt auf, was Krankheiten (vor allem chronische) mit der menschlichen Seele und der Psyche machen können. Er schreibt dabei ganz persönlich und erzählt aus seinem Leben, auch seine Frau kommt zu Wort. Ausführlich geht er auf die Schuldfrage ein (Habe ich selbst etwas falsch gemacht?) und führt Bibelstellen an, die aufzeigen, woher ein Mensch seine Identität bezieht und welche Rolle Gott als Schöpfer und als souveräner Herrscher einnimmt.

Kaltbrunner macht deutlich, dass menschliches Dasein und sein Wert nicht über den körperlichen Zustand definiert werden und der Leidende sich nicht auf die vorhandene Krankheit fokussieren soll, denn eine Krankheit hat nicht das letzte Wort.


Ich glaube, dass dieses Buch vielen eine große Ermutigung sein und Hoffnung schenken kann: Es ermutigt, den Blick auf Gott gerichtet zu halten und ihn stark sein zu lassen in den eigenen Schwächen; es fordert auf, Gott neu zu suchen und die Beziehung zu ihm zu intensivieren, die Kraft aus ihm zu ziehen und sich selbst mit seinen Augen zu betrachten. Letztendlich macht der Autor deutlich, dass es darum geht, das Leben Gott völlig anzuvertrauen, mit allem, was ist und auch was kommen mag und daran festzuhalten, dass er weiß, was er tut.


An dieser Stelle möchte ich dem Autor herzlich für dieses Buch danken: Dafür, dass er sich verletzlich macht und ehrliche Einblicke gibt in seine persönliche Situation. Dafür, dass er der Krankheit das Wort Gottes entgegen stellt und damit vielen Menschen Hoffnung schenkt.

Es hat mich tief berührt, ich fühlte mich so verstanden und habe fast durchgehend zustimmend genickt. Zusammenfassen kann man das Gesagt in folgendem Zitat des Autors:

             „Wenn die Krankheit geht – ihm gehört alle Ehre!

            „Wenn die Krankheit bleibt – ihm gehört alle Ehre!“(S. 176)




Cover des Buches Mit ganzer Kraft schwach (ISBN: 9783775162265)
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Rezension zu "Mit ganzer Kraft schwach" von Reto Kaltbrunner

Marie-Therese89
Interessantes Buch

Ich war sehr interessiert daran, dieses Buch zu lesen. Ich selbst komme aus Kreisen, wo Heilung, gleich wie die Errettung von Sünden, ein Teil des Erlösungswerkes Christi ist und jedem Christen zusteht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Gott heilen kann und habe es bei mir selbst und in meiner Familie, genauso aber bei anderen Christen schon oft erlebt. Doch gleichzeitig weiß ich auch, dass es nicht immer so ist, dass Heilung sofort eintritt. Manchmal sogar nie. Auch das aus eigener Erfahrung.


Wie gehen wir nun mit diesem Spannungsfeld um? Stimmt es, dass man "einfach nur genug Glauben haben" muss, damit man Heilung erfährt? Was ist mit den Menschen, die glauben und trotzdem noch nicht gesund geworden sind? Ist es vielleicht doch nicht immer Gottes Wille zu heilen? Auf alle diese Fragen geht der Autor in diesem Buch ein und hat eine - in meinen Augen - sehr ausgewogene Sicht auf dieses Thema.


Ich glaube, dieses Buch hat das Potential, viele zu ermutigen, die entweder jemanden kennen, der auf Heilung hofft oder dieser jemand selbst sind. Gott ist in unserer Schwachheit stark und kann - und wird - uns auch in einer herausfordernden Zeit in unserem Leben nicht im Stich lassen. Nein, ganz im Gegenteil! Er wird diese Zeiten und Erfahrungen sogar nutzen, um uns in unserer Beziehung zu Ihm zu stärken und auch ein Segen für andere zu sein. 


PS. Etwas was ich persönlich nicht gut fand, ist, dass der Autor auch zu einem "christlichen Naturheilpraktiker" geht. Für mich gehen diese zwei Begriffe nicht zusammen, da für mich die Praktiken der Naturheilpraktiker definitiv nicht biblisch fundiert sind (alternativmedizinische Therapiemittel wie Ayurveda-Medizin, Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin).


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