Rezension zu "Wolken über Paris" von Rhiana Corbin
Fabienne hat vor Jahren ihren Mann und ihren Sohn bei einem Feuer verloren. Seitdem trägt ihr Herz Trauer. Als sie einen Luftballon findet, an dem die Adresse eines Kindes hängt, ruft sie dort an und erfährt, dass der kleine Liam inzwischen verstorben ist. Fabienne beschließt dennoch, die Karte abzugeben und trifft auf Yanis. Er ist der Vater des kleinen Liam. Und sie kennt Yanis - denn er ist der Feuerwehrmann, der sie daran gehindert hat, in das brennende Haus zu laufen, um ihre Familie zu retten - und wieder bringt das Schicksal diese beiden Menschen zusammen. Beide müssen lernen: Das Leben ist nicht immer nach unserem Geschmack, doch manchmal bietet es eine 2. Chance an.
„Wolken über Paris“ von Rhiana Corbin ist eine tolle Liebesgeschichte für Zwischendurch.
Mit seinen knapp 170 Seiten und dem leichten Schreibstil lässt sich das Buch super an einem Leseabend durchlesen.
Die Autorin hat Paris als Setting gewählt und auch wirklich schön beschrieben. Nur bei den Figuren hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie ein bisschen zu sehr französisch geschrieben wurden. Ein bisschen so, wie man eben Klischees erwartet. Aber das nur als kleiner Kritikpunkt am Rande. Denn ansonsten mochte ich die Figuren sehr gerne.
Fabienne und Yanis sind beide sympathisch und haben mir mit ihren Streitereien des Öfteren ein Schmunzeln geschenkt. Und auch die anderen Nebenfiguren wie Yanis Bruder, Fabiennes beste Freundin oder die liebe Nachbarin haben die Geschichte bereichert.
Die Story enthält nicht nur die Liebesgeschichte von Yanis und Fabienne, die beide ihren Verlust verarbeiten müssen, sondern auch noch eine weiteren Erzählstrang, der eher spannend sein soll. Dies ist der Autorin im Ganzen auch alles gut gelungen, jedoch fehlte mir einfach die Tiefe, damit mich das Buch komplett überzeugen konnte.
Hier steckt so viel Potenzial drin. Die Figuren sind toll, das Setting auch und auch die Geschichte aus Verlust, Liebe und dem Überraschungsmoment ebenso. Doch 170 Seiten geben nicht viel Raum für Tiefe und das merkt man hier leider. Es bleibt zu vieles unausgesprochen und nicht geklärt. Ich hätte gerne noch viel mehr über Yanis und Fabienne erfahren und auch über die Ereignisse gegen Ende hätte ich gerne mehr gelesen.
Das Buch hat mir gut gefallen und ich hoffe einfach, dass die Autorin in ihren nächsten Büchern mutiger wird und sich und den Figuren mehr Zeit und Raum gibt.