Cover des Buches Der 13. Gast (ISBN: 9783596854936)
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Rezension zu Der 13. Gast von Rhiannon Lassiter

Intrige und Grusel für jugendliche Leser

von M.Lehmann-Pape vor 11 Jahren

Rezension

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M.Lehmann-Papevor 11 Jahren


Eine Melange aus Familienintrige, Kriminalfall und Gruselroman ist es, den Rhiannon Lassiter in ihrem neuen, für die jugendliche Zielgruppe konzipierten, Roman aus zwei Erzählperspektiven heraus vorlegt.

Fühlt man sich zu Beginn des Romans noch stark an „The sixth Sense“ erinnert mit der Hauptperson Eva Chance in der Mitte der Ereignisse, die komischerweise nicht mehr wahrgenommen wird vom überwiegenden „Rest der Menschheit“, mitsamt einer „Kälte“ die andere spüren, wenn sie mit im Raum ist, mitsamt einem eigenen Unverständnis darüber, warum alle durch sie hindurchzusehen scheinen. Sehr offenkundig sind die Parallelen zum Film mit Bruce Willis. Bis dahin, dass Eva (natürlich) die Geister Verstorbener sehen kann (eine Gabe, die sie wohl vom Großvater mit geerbt hat). Und von diesen gibt es durchaus einige, die im Haus ihr Wesen und Unwesen treiben. Wobei im weiteren Verlauf Lassiter durchaus in der Lage ist, die Ähnlichkeiten mit dem Film zu verlassen und eine ganz eigene Geschichte auf den Weg zu bringen.

„Keiner der Kellner schien Eva zu bemerken“. Und ein Gedeck für sie ist an der Festtafel auch nicht aufgelegt. „Eva fragte sich, ob Tante Helena vergessen hatte, sie gegenüber den Caterern zu erwähnen“. Und niemand hört ihr zu, wenn sie etwas versucht, zu sagen.

Eva, kurz vor ihrem 16. Geburtstag, die unter dramatischen Umständen in einem Korb am See gefunden wurde, in dem ihre Mutter Selbstmord begangen hat. Die von ihrem Großvater Edward angenommen und aufgezogen wurde. Edward, der hinfällig wirkt, alt und dessen Familie sich zu einer Feier im alten Herrenhaus versammelt. Eine Feier, die wohl eher den Intrigen um das mögliche Erbe gilt denn dem Hausherren. Ein Erbe, bei dem Eva mitbedacht sein wird. Gründe genug also für zumindest eine der anwesenden Personen, die Dinge nicht zufällig verlaufen zu lassen. Der alte Edward wird niedergeschlagen und Eva muss sich aus Gesprächsfetzen erschließen, dass sie selbst seit zwei Wochen verschwunden ist. Es dauert nicht lange, und ihr schwant, dass sie tot sein muss und als eines der Geistwesen ans Haus gebunden ist.

Was aber ist passiert? Wie ist sie gestorben? Eine Erinnerung hat sie nicht. Gut, dass ihr „Schulfeindin“ Kyra mit ihrem Zwillingsbruder Kyle zur Aushilfe im Herrenhaus arbeiten und Kyle einer der wenigen ist, der Eva bemerken kann. Und zudem jener Kyle sich verpflichtet fühlt, das Geheimnis um Evas Verschwinden zu lüften. Ein Verschwinden, was mit weiteren Anschlägen auf Familienmitglieder und gar einem Todesfall zusammenhängen wird. Und das im Verlieskeller des Hauses von einer bösen Kraft mit angetrieben wird, der sich Eva, Kyle und Kyra, jeder und jede auf seine Weise, stellen werden müssen.

Wer aber nun hinter den Angriffen steckt, wer seinen Gewinn durch das „aus dem Weg räumen“ anderer zu ziehen gedenkt, das wird sich erst ganz am Ende des Buches nach einen durchaus spannend gestaltetem Finale herausstellen.

Auch wenn einiges im Buch sich nicht ganz logisch fügt (die Polizei scheint keine sonderlich Rolle zu spielen) und sprachlich der gedachte und gruselige Nervenkitzel nicht immer emotional und plastisch den Leser erreicht, „Der 13. Gast“ ist eine durchaus unterhaltsame und spannende Lektüre für jugendliche Leser mit überraschenden Wendungen.

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