Die Frau besitzt sie so wenig Persönlichkeit, dass sie fast schon durchsichtig ist. Ich konnte sie nicht lieben, ich konnte sie nicht hassen. Für mich war sie so interessant wie das weiße Buchpapier im Hintergrund. Sogar ihre Notgeilheit wirkte aufgesetzt und wird so erzählt, als würde die Protagonistin versuchen, sich selbst davon zu überzeugen und als ihr auffällt, dass ihr das nicht gelingt, macht sie trotzdem weiter, weil das halt ihr schrecklicher Stil ist. Wie kann man bloß über so eine Person schreiben und dann noch die Frechheit besitzen, das Buch als erotischer Roman zu vermarkten?
Das Buch liest sich so, als hätte es mein uralter Deutschprofessor geschrieben mit so wenig Interesse daran und mit der Prämisse, seine Leser mit seiner monotonen Stimme einzuschläfern. Fast wäre ich an Langeweile gestorben.
Die Figur erzählt kurz über sich und zählt dann wie Patrick Bateman Marken auf ohne dabei irgendwie anzugeben. Sie zählt sie auf und ich weiß nicht, was ich dann mit diesen ganzen Informationen anfangen soll. Sogar als sie in der Dusche sich selbst anfasst, wirkte das so unspektakulär, als würde die Autorin eine Anleitung runterrattern. Stichworthaltig, zerhackt und so stark auf die Informationen reduziert, als hätte die Autorin vorher nur Bedienungsanleitungen geschrieben und wollte dieses Talent in einen erotischen Roman umsetzten.