Rezension
merlin78vor 11 Jahren
Nel Arta hat gerade erst das Abenteuer Brasilien hinter sich, als sie in Berlin in eine neue Katastrophe gerät. Durch Zufall ist sie genau zur falschen Zeit am falschen Ort und muss mal wieder feststellen, wie wenig Toleranz ihr entgegen gebracht wird. Obwohl sie alles dran setzt, als Frau anerkannt zu werden, sieht die Justiz in ihr noch immer den Mann, der auf dem Ausweis steht. Nun soll Nel in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden. Doch dort stimmt so einiges nicht. Schnell bemerkt Nel, dass sie nun kämpfen muss, um einen Weg aus der Misere zu finden. Flapsig, schrill und mit viel Humor wird der Leser gleich zu Beginn in die kuriose Welt der verrückten Nel geworfen und erlebt das skurrile Berliner Leben durch die Augen einer außergewöhnlichen Hauptprotagonistin. Nel Arta wird mit ihrer dickköpfigen und starrsinnigen Art überaus sympathisch und lebensecht geschildert. Ihr Kampf um Akzeptanz wird authentisch erzählt und es fällt leicht, dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Während der bunten Handlung wird schnell deutlich, dass dies keine leichte Lektüre ist. Denn trotz der vielen lustigen Ansätze, bietet dieses Buch dennoch einen gut ausgearbeitete Spannungsbogen und gelegentlich auch brutale Sequenzen. Das Buch "Schnicksenpogo" ist nach "Kleine Betriebsstörung" bereits der zweite Band zur Reihe um Nel Arta aus der Feder der Autorin Ria Klug. Beide Werke sind beim fhl-Verlag Leipzig veröffentlicht worden und können auch getrennt voneinander gelesen werden, da beide Romane eine in sich abgeschlossene Handlung beinhalten. Außerdem werden durch kleine Rückblenden nötige Details, aus dem vorangegangenen Roman, ausreichend erklärt. Fazit: Wer einen schnellen und skurrilen Roman lesen möchte, wird von diesem Werk begeistert sein. Ria Klug entführt den Leser in eine verrückte Welt und bietet gute Unterhaltung und jede Menge neuer und ausgefallener Ideen.