Riane Eisler

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Kelch und Schwert, Die verkannten Grundlagen der Ökonomie und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Riane Eisler

Cover des Buches Kelch und Schwert (ISBN: 9783936855166)

Kelch und Schwert

 (2)
Erschienen am 15.07.2005
Cover des Buches Die verkannten Grundlagen der Ökonomie (ISBN: 9783963172151)

Die verkannten Grundlagen der Ökonomie

 (1)
Erschienen am 14.10.2020
Cover des Buches The Chalice and the Blade (ISBN: 084466734X)

The Chalice and the Blade

 (0)
Erschienen am 01.12.1994

Neue Rezensionen zu Riane Eisler

Cover des Buches Die verkannten Grundlagen der Ökonomie (ISBN: 9783963172151)
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Rezension zu "Die verkannten Grundlagen der Ökonomie" von Riane Eisler

Imagine – es GIBT andere, gerechtere, für uns alle bessere Wirtschaftsmodelle!
Wukcvor einem Jahr

Riane Eislers Sachbuch „Die verkannten Grundlagen der Ökonomie – Wege zu einer Caring Economy“ behandelt ein ökonomisches Modell, das auf Fürsorge basiert. Das Buch ist durch zahlreiche Quellen so gut dokumentiert wie eine Diplomarbeit und gleichzeitig so verständlich geschrieben, dass auch Fachunkundige einen leichten Zugang finden. Ich stelle es in eine Reihe mit „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez übersetzt von Stephanie Singh und „Die Geschlechterlüge“ von Cordelia Fine übersetzt von Susanne Held.

In „Die verkannten Grundlagen der Ökonomie“ beschreibt Eisler, wie die gängigen Wirtschaftsmodelle die Fürsorge für andere Menschen (Care-Arbeit) ausblenden. Dabei sei die Care-Arbeit nicht nur grundlegend für unser psychologisches und körperliches Wohlbefinden, sondern auch für die Umwelt und sogar für unsere Wirtschaft: Wäre die Care-Arbeit eine bezahlte Tätigkeit (was meist nicht der Fall ist), dann würde die resultierende Summe an die Hälfte des Bruttoweltprodukts heranreichen.

Der Grund dafür, warum die Care-Arbeit bei ökonomischen Modellen meist nicht einbezogen wird, liegt für Eisler darin, dass diese Arbeit hauptsächlich von Frauen erledigt wird. Fürsorge wird also als weibliche Tätigkeit wahrgenommen. Da heute die meisten Gesellschaften Frauen abwerten, gestehen sie auch „weiblichen“ Tätigkeiten weniger Wert und insbesondere weniger wirtschaftlichen Wert zu. Eisler erklärt ihre These, indem sie Dominanz und Partnerschaft gegenüber stellt: Im Dominanzmodell bestimmen wenige Menschen über die Verteilung der Güter, treffen Entscheidungen und unterdrücken die Mehrheit mittels Angst und Schmerz. Im Partnerschaftsmodell dagegen arbeiten die Menschen zusammen für das Allgemeinwohl. Nach Eisler befindet sich jede Personengruppe, ob Familie, Unternehmen oder Staat, irgendwo zwischen diesen Polen „Dominanz“ und „Partnerschaft“.

Eisler fordert eine Wirtschaftsordnung, die zum Allgemeinwohl beiträgt und die Erhaltung der Natur berücksichtigt. Dazu verlangt sie nach einem neuen Narrativ, das beschreibt, was Wirtschaft ist und was sie sein kann. Eislers Vorschlag: eine neue Wirtschaftstheorie, die sie „Caring Economy des Partnerismus“ nennt. Diese hat die Entwicklung des menschlichen Potentials zum Ziel, und Fürsorge ist ihre Basis. Um die „Caring Economy des Partnerismus“ zu verwirklichen, müssen alle Institutionen vom Dominanzmodell abrücken und sich dem Partnerschaftsmodell annähern. Der Weg dahin führt über eine Änderung der kulturellen Werte und eine Aufwertung der Care-Arbeit.

„Die verkannten Grundlagen der Ökonomie“ ist für alle Menschen geschrieben, die sich für gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen interessieren. Das Buch bietet Lösungsansätze und zeigt Möglichkeiten auf, als Einzelperson am Wandel unserer Gesellschaft mitzuwirken. Es ist voller Aha-Momente, die alte Glaubenssätze schwanken lassen. Die Lektüre hinterließ mich nicht frustriert durch die Erkenntnis, wie übel es um uns steht, sondern im Gegenteil: motiviert, selbst tätig zu werden. „Der erste Schritt besteht darin, dass wir im öffentlichen Diskurs den Begriff „Care“ mit dem Wirtschaftsbegriff verknüpfen und ein Bewusstsein dafür schaffen, welche wirtschaftliche Bedeutung Fürsorge hat“, schreibt Eisler (S. 31f). Meinen ersten Schritt, nämlich auf dieses tolle, absolut lesenswerte Buch aufmerksam zu machen, habe ich hiermit getan.

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