Cover des Buches Der Pilot (ISBN: 9783793421955)
Rezension zu Der Pilot von Richard Bach

Rezension zu "Der Pilot" von Richard Bach

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 13 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Jamie Forbes ist wieder einmal mit seiner Maschine in der Luft und denkt an nichts Böses, als er plötzlich einen Funkspruch erhält, in dem eine Frau fast schon panisch um Hilfe bittet, da ihr Mann einen Herzanfall hatte und sie selber nicht fliegen könne. Jamie nimmt sich ihrer an und geleitet sie ohne Probleme sicher gen Boden. Die Frau ist natürlich überglücklich, doch bevor sie sich bedanken kann ist Jamie schon wieder abgedreht. Dieser Vorfall lässt ihn nicht mehr los und er beginnt nun über sich und sein Leben nachzudenken, macht neue Bekanntschaften und findet so mehr und mehr über sich selbst und das Leben im Allgemeinen heraus. Der Einstieg ins Buch fällt sehr leicht, da der Schreibstil flüssig und nicht zu schwer ist, so dass man sich gut zurecht findet. Die Kapitel sind mitunter recht kurz, was ein schnelles Lesen fördert, da man gar nicht merkt, wie die Seiten an einem vorbeifliegen. Allerdings wird man nicht so ganz warm mit der Hauptperson. Keine Frage, Jamie ist ein netter und sympathischer Kerl und man erfährt einiges über seine Leidenschaft, das Fliegen, aber wirklich nahe kommt man ihm trotz allem nicht. Eher beobachtet man ihn aus einer gewissen Distanz, die scheinbar nicht zu überbrücken ist. Nach seinem Erlebnis in der Luft kehrt Jamie kurz in die Vergangenheit zurück, in der er davon erzählt, wie er einst hypnotisiert wurde und im Grunde beginnt dort dann die gesamte Geschichte, da die Hypothese aufgestellt wird, dass alles durch reine Suggestion entsteht und vorhanden ist. Zufälle gibt es keine, es ist alles vorherbestimmt bzw. man suggeriert sich selbst die kommende Situationen allein durch sein Handeln. Im Grunde ist das Thema nicht gänzlich uninteressant, die Umsetzung jedoch leider ein wenig schwach. Es ist nicht nur so, dass der Leser nahezu alles vorhersehen kann was geschehen wird, es ist auch noch so, dass vieles immer und immer wieder wiederholt wird, wobei man es bereits beim ersten Lesen begriffen hat. Manche Thesen sind leicht nachvollziehbar, wohingegen andere den Leser stutzig machen und auch die Erklärungen nicht unbedingt den gewünschten Effekt bringen, da sie teilweise zu schwammig dargestellt sind, so dass man sie einfach nicht akzeptieren kann, da es eher so ausschaut, als hätte der Autor händeringend nach Beweisen für seine Behauptungen gesucht. Auch das Übersinnliche, das in der Beschreibung angepriesen wird, bleibt dem Leser leider so gut wie gänzlich verborgen, denn sonst hätte man wenigstens dort nach Antworten suchen können, wenn schon rational nicht alle vorhanden sind. Dadurch, dass das Buch nur 192 Seiten besitzt, ist man schnell mit der Geschichte durch, worüber man nicht allzu traurig ist. Man ist zwar eine Zeit lang gut unterhalten, aber den tieferen Sinn des Ganzen konnte der Autor leider nicht in dem Maße vermitteln, als dass man ihn uneingeschränkt verstanden hätte und ihm zustimmen würde, dafür sind manche Erklärungen einfach zu ungenau. Schade eigentlich, denn wäre die Umsetzung besser gelungen, würde es sich hier um einen überaus interessanten Roman handeln, der nicht nur unterhält, sondern auch schwierigeren Fragen auf den Grund geht und wissenschaftliche Erkenntnisse für jedermann verständlich erklärt.
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