Cover des Buches Heimkehr (ISBN: 9783548241166)
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Rezension zu Heimkehr von Richard Bach

Rezension zu "Heimkehr" von Richard Bach

von eze vor 17 Jahren

Rezension

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ezevor 17 Jahren
Bisher kannte ich von Richard Bach nur "Die Möwe Jonathan", und diese nur in der Filmversion. Angesichts dieses äußerst eindringlichen und berührenden Werks waren meine Erwartungen an "Heimkehr" hoch - gemessen daran, hat "Heimkehr" mich ein bisschen enttäuscht. Es ist schwer, diesem Buch gerecht zu werden, denn die Inhalte, die Bach zu vermitteln versucht, sind wichtig, und die Botschaft kommt bei den Leserinnen und Lesern auch durchaus an. Von der rein inhaltlichen Seite verdient das Buch sicher mehr als nur drei Sterne. Was die Art und Weise der Vermittlung betrifft, verliert das Buch aber nach einem interessanten Einstieg allmählich an Spannung - später, so ab der zweiten Hälfte, insbesondere gegen Schluss hin, wird dies wieder deutlich besser. Obwohl es sich um ein "Zwiegespräch" zwischen dem erwachsenen Richard Bach und dem Kind "Dickie" handelt, aus dem letzten Endes beide voneinander lernen, kommt über weite Strecken vorwiegend der Erwachsene zu Wort und betrachtet retrospektiv sowie zum Teil auch im Dialog mit seiner Frau sein Leben. Diese Betrachtungen geraten stellenweise etwas langatmig, an vielen Stellen schimmert auch zu sehr die belehrende Absicht des Autors durch, der seine - durchaus sympathische - Lebensphilosophie zu vermitteln sucht. Ein Mangel an dem Buch ist auch, dass die Sprache der Dialoge nicht selten etwas "gestelzt" daherkommt - da dies mein erstes Buch von Richard Bach ist, weiß ich nicht, ob dies bereits im englischsprachigen Original der Fall ist oder übersetzungsbedingt ist, auch eine bedenkliche Formulierung wie z.B. ein unkommentiertes "ethnische Säuberungen", das irgendwo im Text ganz nebenbei vorkommt, stört mich in einem Werk wie diesem hier ganz besonders. Das Buch ist in 42 sehr kurze Kapitel gegliedert, was den Vorteil hat, dass es wie geschaffen ist, um es abschnittweise - z.B. während einer kurzen Fahrt mit der U-Bahn - zu lesen. Konzentriert man sich dabei auf die jeweils vermittelten Inhalte und lässt sich nicht zu sehr von der Form ablenken bzw. irritieren, kann man es auch mit großem Gewinn lesen. Denn es lohnt sich, über das nachzudenken, was der Autor anspricht. Auch macht das Buch durchaus neugierig, mehr über den Autor zu erfahren - seine Ansichten wirken jung und originell, man würde sie kaum einem heute 60-Jährigen zutrauen (im Buch ist der erwachsene Protagonist Richard Bach knapp 60). Tatsächlich ist dieses Alter nicht bloß das eines fiktiven Protagonisten - es entspricht dem wahren Alter des 1936 geborenen Autors zum Zeitpunkt des Erscheinens der englischen Originalausgabe "Running from Safety" (ein Titel, der den Inhalt auch besser trifft als "Heimkehr"). Alles in allem: Das Buch ist lesenswert, allerdings nur dann, wenn man das Augenmerk vorwiegend auf den inhaltlichen Aspekt legt und sich für spirituelle Themen interessiert.
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