Richard Bachman

 3,9 Sterne bei 1.777 Bewertungen
Autor*in von Qual, Amok und weiteren Büchern.
Autorenbild von Richard Bachman (©Amy Guip 2006)

Lebenslauf

Richard Bachman ist eines der Pseudonyme des US-amerikanischen Schriftstellers Stephen King

Alle Bücher von Richard Bachman

Cover des Buches Qual (ISBN: 9783453406124)

Qual

 (329)
Erschienen am 03.02.2009
Cover des Buches Amok (ISBN: 9783453025547)

Amok

 (283)
Erschienen am 01.01.2002
Cover des Buches Menschenjagd (ISBN: 9783453157712)

Menschenjagd

 (197)
Erschienen am 01.01.1999
Cover des Buches Todesmarsch / Amok (ISBN: B002VP55J8)

Todesmarsch / Amok

 (38)
Erschienen am 01.01.1995
Cover des Buches Qual (ISBN: 9783866047716)

Qual

 (15)
Erschienen am 17.09.2007
Cover des Buches Der Fluch (ISBN: 9783453129610)

Der Fluch

 (118)
Erschienen am 01.02.1999
Cover des Buches Sprengstoff (ISBN: 9783453084131)

Sprengstoff

 (85)
Erschienen am 01.03.1996

Neue Rezensionen zu Richard Bachman

Cover des Buches Amok (ISBN: 9783453073715)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Amok" von Richard Bachman

Ein Frühwerk von Stephen King
Bellis-Perennisvor 6 Monaten

„Der Morgen, an dem es über mich kam, war schön; ein schöner Maimorgen.“ 


Mit diesem ersten Satz beginnt das Buch „Amok“ von Richard Bachmann. Hinter diesem Namen steht niemand geringerer als Stephen King, der Meister der Horror- und Thrillerliteratur. 


1977, also lange, bevor der Albtraum von um sich schießenden Schülern Wirklichkeit geworden ist, beschreibt Richard Bachmann wie der Schüler Charles Decker, beinahe seinen Physiklehrer mit einem Schraubenschlüssel erschlägt, weswegen er vom Direktor der Schule verwiesen wird. Doch statt die Schule zu verlassen, holt er eine Schusswaffe, erschießt seine Mathematiklehrerin und nimmt deren Schüler als Geiseln.  


In den nächsten bangen drei Stunden fungieren die Geiseln als Therapiegruppe für Decker. Dass sie dabei über ihre eigenen Probleme diskutieren und einige sehr persönliche Geschichten erzählen, ist ein perfides Katz- und Mausspiel von Charles Decker. Wenig später erschießt er noch den Geschichtelehrer, beendet die Geiselnahme und gibt auf.  


Meine Meinung: 


1977 als das Buch erstmals erschienen ist, war ich siebzehn und das Buch wurde natürlich in der Schule besprochen. Wir hatten da eine engagierte Englisch-Lehrerin, die es mit uns gelesen hat (heimlich, außerhalb des Lehrplans). Mein Gedächtnis lässt mich ein wenig im Stich, denn ich habe kaum eine Erinnerung an das Buch - nur dass sie ein paar Exemplare nach Wien geschmuggelt haben soll. Wir mussten uns zu dritt oder zu viert eines teilen und ich habe keinen besonderen Ehrgeiz entwickelt, darin zu lesen. Nun habe ich es nachgeholt, aber dennoch keinen richtigen Zugang gefunden.  


Ja, Charles Decker ist ein Außenseiter, ja, er kommt mit dem Bildungssystem nicht zurecht - doch gibt ihm (oder jedem anderen Amokläufer) das, das Recht zur Waffe zu greifen? 


"Mittwochmorgen, zehn nach neun, und jeder [ist] für einen weiteren Tag gefangen im großartigen, engmaschigen Netz von Mutter Bildung."


Der Autor gewährt uns einen Blick in die Psyche des Täters und der Geiseln, die sich plötzlich mit Charles solidarisieren. 


Als sich die Amokläufe in amerikanischen Bildungseinrichtungen in den 1980-er und 1990-er Jahren häufen, und der einige Täter Kings Buch im Spind hatten bzw. sogar daraus zitierten, ließ Stephan King sein Werk im Jahr 2000 aus dem amerikanischen Buchmarkt nehmen. Vor allem die Berichterstattung über die Ereignisse vom 20. April 1999 von Littleton, Colorada, hat den Autor in Absprache mit seinem Verlag zu diesem Schritt bewogen. Auch im deutschsprachigen Raum ist das Buch nur mehr antiquarisch zu erhalten. Ich habe es bei einer Freundin geliehen. 


Dass das Phänomen Amoklauf in Schulen kein ausschließlich amerikanisches ist, zeigen ähnliche Vorfälle in Deutschland (Winnenden und Ansbach beides 2009) oder in anderen Ländern. 


Fazit:


Auch nach Jahrzehnten Pause und abermaliges Lesen muss ich feststellen, dass ich dem Buch nicht nähergekommen bin, daher nur 3 Sterne. 


 


 

Cover des Buches Amok (ISBN: 9783453025547)
NiWas avatar

Rezension zu "Amok" von Richard Bachman

Wenn alles am schlimmsten ist
NiWavor einem Jahr

Eine Highschool in Maine: Charlie holt die Waffe aus seinem Spind, erschießt zwei Lehrer und nimmt die Mitschüler in Geiselhaft. 

Immer wieder greife ich zu den Büchern von Stephen King und bin jedes Mal überrascht, wie facettenreich seine Romane sind. „Amok“ ist unter dem Pseudonym Richard Bachmann erschienen und wird auf Wunsch des Autors nicht mehr verlegt, weil es mit echten Amokläufen in Verbindung steht. Umso gespannter war ich, was dieser Titel für mich bereit hält und wie brutal Charlies Amoklauf an einer Highschool in Maine enden wird.

King fackelt nicht lang. Bereits nach wenigen Seiten setzt er den Amoklauf von Charlie in Gang. In dem einen Moment wirkt der Junge relativ normal und im Alltagstrott, im nächsten stürmt er ein Klassenzimmer mit einer Waffe in der Hand.

„Wenn alles am schlimmsten ist, dann wirft der Verstand alles in einen Papierkorb und geht für eine Weile nach Florida.“ (S. 29)

Dabei ist die physische Gewalt nebensächlich und auf wenige Seiten reduziert. Charlie nimmt seine Mitschüler als Geisel und setzt damit eine Art Gruppentherapie in Gang. Nach dem der erste Schock überwunden ist, reflektieren die Jugendlichen Charlies Tat und ihren eigenen Alltag mit ihm. Daraus ergibt sich eine Plattform, für viele Themen, welche den jungen Seelen auf der Zunge brennen.

Meiner Meinung nach ist „Amok“ ein starkes Werk von King. Zu Beginn legt sich eine grauenhafte Anspannung über das Buch. Man begegnet Charlie und merkt, dass mit diesem Jungen etwas nicht in Ordnung ist. Aufgrund des Buchtitels wusste ich, in welche Richtung es geht, und erwartete den großen Knall. Als es so weit ist, wird er nüchtern und ohne feudales Gemetzel abgearbeitet. Die Beteiligten versinken in einem Schockzustand und Charlie weiß, dass er zum ersten Mal in seinem Leben die Richtung vorgibt.

Kings treibendes Thema in „Amok“ ist meiner Meinung nach Macht. Es geht um Macht, die andere über uns verüben, die in jeder Person steckt, und die zum Guten genauso wie zum Schlechten das Leben und den Alltag prägt. Hierzu reflektiert er etliche Beziehungskonstellationen und veranschaulicht, dass Macht und Ohnmacht eng miteinander verbunden sind. Es handelt von Erziehung, Sex, Alkohol, Drogen und wie Jugendliche gegen die Macht der älteren Generation aufbegehren. Gleichzeitig zeigt King, dass selbst Erwachsene nicht allmächtig sind, weil sie untereinander in Beziehung und damit in unterschiedlichen Machtpositionen stehen.

Ein Amoklauf wirft sämtliche bisherigen Machtverhältnisse über Bord. Sie liegt voll und ganz bei der einen Person mit der Waffe in der Hand. Die Karten sind neu gemischt und der Autor veranschaulicht, was zu so einer Ausnahmesituation führen kann.

Das Buch ist sehr genial und ausdrucksstark erzählt. Ich bin sofort in Kings Ausführungen abgetaucht und bewundere, wie er ernste Gesellschaftsthemen spielerisch in einen fesselnden Roman verpackt.

Nur am Ende blieb ich ratlos zurück. Es geschieht etwas, was sich zwar abzeichnet, aber nur zu Fragezeichen führt. Entweder kam die Entwicklung zu abrupt oder mir fehlt es am Verständnis dafür. Jedenfalls ist es ein Punkt, der mich wie eine Wimper im Auge stört, was weder durch Reiben, Nachdenken oder dem Austausch mit anderen besser wird. 

Meiner Meinung nach hat Stephen King mit „Amok“ einen packenden, ernsten Roman geschrieben. Ich war gefesselt, fasziniert und gespannt, was als Nächstes passiert. Schade, dass das Buch nur mehr gebraucht erhältlich ist, obwohl ich die Beweggründe dahinter nachvollziehen kann.

Cover des Buches Qual (ISBN: 9783453406124)
FranGoldsmiths avatar

Rezension zu "Qual" von Richard Bachman

Mitreisend - nicht jeder Ganove ist böse
FranGoldsmithvor 2 Jahren

'Qual', im Original 'Blaze' von Richard Bachmann, beschreibt die Geschichte des Clayton „Blaze“ Blaisdell, der als Kind von seinem Vater misshandelt wurde und durch mehrere Stöße die Treppe hinunter eine geistige Behinderung davon trägt. Sein Leben ist geprägt von Schicksalsschlägen und er hatte eigentlich nie die Chance auf dem "richtigen" Weg zu bleiben. Und wenn die Chance da war, hat Ihm das Schicksal einen Strich durch die Rechnung gemacht. 


Ein Ganove mit großem Herzen, der es einfach nicht besser weiß. Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und war sehr aufwühlend. Ich habe mich zu keiner Sekunde gelangweilt und besonders die Rückblicke in Blazes Kindheit und Jugend waren toll. 


Es ist kein typischer King, da hier auf jegliche Horrorelemente verzichtet wird Es ist einfach ein Buch über einen Kerl, der viel Pech im Leben hatte und das Herz am richtigen Fleck hat, es aber einfach nicht besser weiß. 


Von mir gibt's  ★ ★ ★ ★ ★/5 Sternen

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