Rezension zu "Howard Carter und das Grab des Tutanchamun" von Richard Bruce Parkinson
MichaelHabichtvor 2 JahrenRezensiert wurde die deutschsprachige Übersetzung von Tutankhamun: Excavating the Archive.
Die Texte sind gut lesbar und in einem grundsätzlich angenehm zu lesen .Allerdings gehen die Informationen nicht sehr in die Tiefe. Das Buch ist mehr ein kommentierter Bilderband, statt eine umfassende Auseinandersetzung mit einer sensationellen Entdeckung.
Ab Seite 21 rutscht der Text immer tiefer in einen „woke“-Stil ab mit Aussagen wie: „Die gesamteGeschichte der Ägyptologie ist tief in den Kolonialismus verstrickt und unwiderruflich von im geprägt “ (Seite 21) gefolgt nur wenig später von „Die grosse Popularität der „Schätze“ des Tutanchamun hat unfreiwillig zum Erbe des Orientalismus und des Kolonialismus beigetragen –für den Westen war dies vielleicht der eigentliche „Fluch“, der vom Grab ausging.“ (Seite 23). In diesem die westliche Rezeption abwertenden Sinn geht es weiter. Glücklicherweise endet dieser Text auf Seite 24. Danach folgt eine Beschreibung von fünfzig Stücken aus dem Archiv, darunter Briefe, Zeichnungen von Carter, Photos, die berühmte Seite aus dem Tagebuch am Tag als man in die Vorkammer spähte etc.Für einen Experten, der sich mit der Geschichte der Entdeckung sehr gut auskennt, ist das recht abwechslungsreich. Ob ein Leser ohne diese Kenntnisse die sehr heterogene Zusammenstellung wirklich verstehen kann, ist unsicher. Ab dem 20. Objekt wird die Entdeckung dann sehr gut begleitet und die Texte sind informativ, wirklich in die Tiefe gehe nsie leider nie. Von einer Publikation aus Oxford habe ich persönlich mehr wissenschaftliche Informationerwartet, welche die Forschungsdiskussion vorantreibt.