Rezension zu "Kings and Queens" von Richard Cavendish
Dieses Buch besticht zunächst durch seine wunderschöne Aufmachung. Es ist klein und handlich und hat eine ungewöhnliche Form, denn es ist quadratisch und nur etwas größer als ein Reclamheft, aber fast fünfhundert Seiten dick. Der Einband ist passend zum Thema in gold und weinrot gestaltet und zeigt ein Bild von dem wahrscheinlich berühmtesten englischen König, Heinrich VIII.
Auch innen ist das Buch sehr schön, denn der Text wird durch viele Bilder ergänzt (es gibt ungefähr alle vier Seiten ein großes Bild). Jeder Monarch und jede Monarchin ist auf einer ganzen Seite abgebildet, und ergänzend gibt es weitere Bilder, z.B. Fotos von wichtigen Bauwerken, Gemälde von Schlachten, Helme und Rüstungen, Gräber und Gemälde von Familien. Immer wieder gibt es auch Karten, die den Text ergänzen. Weiterhin wird der Text von Stammbäumen und Zeitleisten komplementiert.
Inhaltlich ist das Buch so aufgebaut, dass es zu jeder Dynastie (Plantagenets, Tudors, Windsors etc.) einen einleitenden Text gibt, dann werden die einzelnen Regierenden im Einzelportrait vorgestellt, bestehend aus einem Steckbrief mit den wichtigsten Daten und einem Text, der je nach Person aus zwei bis zehn Seiten besteht. Der Aufbau ist also lexikonartig und so ist es sehr einfach, schnell etwas zu einem bestimmten König oder einer bestimmten Königin nachzuschlagen.
Das Buch beginnt mit der Zeit vor der Ankunft der Römer und endet mit Queen Elizabeth II (herausgegeben wurde es im Jahr 2007).
Was mir außerdem gut gefallen hat, ist, dass auch die schottischen und walisischen Herrscher mit einbezogen werden, und dass es auch immer wieder erklärende Zwischeneinschübe zu den Vorgängen in Schottland, Wales und Irland sowie zu anderen wichtigen historischen Vorgängen, die sich nicht auf einen bestimmten Herrscher beziehen lassen, gibt (wie z.B. den hundertjährigen Krieg oder die Rosenkriege).
Insgesamt ist es also ein sehr ansprechendes Buch. Wie die Aufmachung schon zeigt, ist es kein wissenschaftliches Buch, sondern eher für interessierte Laien geeignet, die sich informieren wollen - auf jeden Fall eher ein Buch für Englandliebhaber als für Historiker. Demnach sind natürlich auch die Infos manchmal etwas oberflächlich, und die Monarchie wird manchmal schon etwas sehr stark glorifiziert. Es ist zwar sachlich geschrieben, aber man merkt doch, dass es eher ein Unterhaltungsbuch ist, denn an manchen Stellen ist es dann doch nicht so sachlich, und der Autor gerät etwas ins Schwärmen. Aus diesem Grund ziehe ich einen Stern ab, aber trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ich werde mir die wunderbaren Bilder bestimmt noch oft anschauen.