Rezension
N
nihnihvor 11 Jahren
Der Einstieg in Allerheiligen fängt schon mal temporeich an. Erst liegt vor der Landshuter Martinskirche ein Pärchen nackt und gefesselt und dann taucht noch ein Team der Münchener SOKO auf, die auf der Spur des Geiselnehmers und Diebs Blofeld sind. Peter Bernward und seine Kollegin Flora Sander sind die ermittelnden Kommissare in Landshut und lassen sich nicht gerne in ihre Arbeit reinfuschen. Allerdings ist der Leiter des SOKO Teams kein anderer als Floras Ex-Ehemann Harald und da Peter in seine Kollegin verliebt ist, sind dort einige Turbulenzen zu erwarten. Diese lassen natürlich nicht lange auf sich warten und man ist mittendrin in der Geschichte, in der die Vergangenheit eine wichtige Rolle spielt. Welches eine Verbindung darstellt in welchem Genre sonst der Autor Richard Dübell unterwegs ist. Harald hatte in einer Besprechung ausdrücklich darum gebeten, dass sich die Landshuter Kollegen aus dem Fall raus halten. Aber durch seine arrogante Art fühlt sich Peter von Harald herausgefordert und mischt sich wie ein eifersüchtiger Streit suchender Gockel immer wieder ein. Natürlich um Flora zu imponieren und Harald, von dem er denkt, das er etwas verschweigt bloß zu stellen. Nur um am Ende auf die Erkenntnis zu stossen, das sie sich doch sehr ähnlich sind. Bei einer Geisterführung die Peter mit seinen Freunden und seinem Vater Daniel am Tage der Ausstellung des Hochzeitsschmucks von Herzogin Hedwig in der Burg organisiert hat, auf den Blofeld aus ist, ihn zu stehlen, trifft er zufällig auf Harald und wird in den Einsatz mit hineingezogen. Nur durch sein Mitdenken und daraus resultierendem Handeln, ist es ihm zu verdanken das die Gruppe Kinder, die bei der Geisterführung teilgenommen haben und als Geiseln gehalten wurden nichts passiert ist. Ebenso seiner Kombinationsgabe das er Harald und seine geliebte Flora und sogar noch den Schmuck retten kann. Der Roman ist gut aufgebaut und recherchiert. Allerdings finde ich kam zu früh heraus, wer der Täter und was das Motiv dahinter ist. Dadurch wurde einem ein sehr großer Teil der Spannung und des Miträtselns genommen, was für mich einen Krimi mit ausmacht. Daher hatte ich die Lust verloren und es fiel mir schwer weiter zu lesen. Ansonsten ließ sich der Text sehr flüssig und einfach lesen. Die Protagonisten werden gut beschrieben und man kann sich ein gutes Bild von ihnen machen und entwickelt schon so seine Sympathien. Die liebesdolle Staatsanwältin hätte man aber getrost weglassen können. Ich habe mir von diesem Erstlingswerk mehr versprochen. Vielleicht wird der nächste Fall ja besser und Flora ist nicht mehr so abweisend zu Peter.