Die Brooklyn Verschwörung von Richard Crabbe
Beim durchforsten meines SuB fand ich diesen „Historischen Kriminalroman“ mit folgendem Klappentext:
New York 1883: Nach dreizehn Jahren Bauzeit soll mit großem Pomp endlich die Brooklyn Bridge eingeweiht werden. Doch eine Gruppe von Verschwörern will das technische Wunderwerk zusammen mit Tausenden von Menschen am Eröffnungstag in die Luft sprengen. Durch den brutalen Mord an einem Bauarbeiter kommt Detective Tom Braddok dem Komplott auf die Spur. Ein gnadenloser Wettlauf auf Leben und Tod beginnt.
Meine Leseweise:
Wir befinden uns in New York im Jahr 1883, der Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten liegt 18 Jahre zurück, doch bei einigen ist die Niederlage des Südens noch in den Köpfen und eine von langer Hand geplante Racheaktion soll demnächst folgen!
Das Ziel ist die Neuerbaute „Brooklyn Bridge“, ein Mammutprojekt an dem 13 Jahre gebaut wurde und die als architektonisches Meisterwerk gilt. Diese Brücke verbindet die Stadtteile Brooklyn und Manhattan auf einer Länge von 1825 Meter. Um diesen Ausgangspunkt spinnt der Autor eine hervorragend recherchierte Story mit einigen Handlungssträngen welche uns in die harte und raue Wirklichkeit des Lebens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Metropole New York eintauchen lässt.
Auf 688 Seiten werden wir mit vielen Aspekten des Großstadtlebens bekannt gemacht, spannend und zum Teil sogar lehrreich unterhalten.
Möchte mal einige Beispiele in Kurzform benennen.
Der Brückenbau mit den verschiedenen Bauabschnitten, den Arbeitsweisen und Arbeitsbedingungen, dem Leben der Arbeiter sowie des Architekten und Konstrukteurs.
Die Rolle und das Verhalten des Polizeiapparats werden beleuchtet. Geprägt von Korruption und Schutzgelderpressung bei Geschäften aller Art wie Glücksspiel, Prostitution, Drogenhandel und vielem mehr erscheinen die Vertreter des Gesetzes in einem eher trüben Licht.
Das tägliche Leben der Bevölkerung ist größtenteils von Elend, Armut, Hunger und Krankheit bestimmt.
New York ein Schmelztiegel von Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen, je nach Herkunft wird man eingeordnet und teilweise als Menschen zweiter Klasse behandelt.
Einige Episoden lassen einen genauen Blick auf den Zeitgeist und die Politik des New Yorks von 1883 zu.
In diesem historischen Kriminalroman ergeben viele Zutaten ein sehr schmackhaftes Leseerlebnis!
Wer Bücher dieser Art mag sollte auch einmal nach dem Buch „Die Einkreisung“ von Caleb Carr Ausschau halten.