Richard Harvell

 4,3 Sterne bei 21 Bewertungen
Autorenbild von Richard Harvell (© Domenico Sposato)

Lebenslauf

Richard Harvell wure in New Hampshire geboren und studierte Englische Literatur am Dartmouth College. Heute lebt er mit seiner Frau und seinem Sohn in Basel. ›Der Kastrat‹ ist sein Debütroman

Alle Bücher von Richard Harvell

Cover des Buches Der Kastrat (ISBN: 9783832161552)

Der Kastrat

 (20)
Erschienen am 13.05.2016

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Neue Rezensionen zu Richard Harvell

Cover des Buches Der Kastrat (ISBN: 9783832161552)
Tilman_Schneiders avatar

Rezension zu "Der Kastrat" von Richard Harvell

mit phänomenalem Klang
Tilman_Schneidervor einem Jahr

Moses hat ein außergewöhnliches Gehör. Im 18.Jahrhundert wächst er in einem Kloster in St.Gallen auf und ist das Opfer von Raufbolden und den vermeintlich Starken. Seine Stärke ist das Gehör und seine großartige und einzigartige Sopranstimme. Wenn er singt, dann hält die Welt den Atem an. Wenn Moses läuft oder Nachts den Weg nicht sehen kann, dann braucht er keinen Führer oder eine Karte, denn durch die unterschiedlichsten Geräusche findet er immer sein Ziel. Um seine Stimme zu erhalten wird er ein >Engel<, dass heißt, er wird kastriert. Auf Europas Bühnen wird er große Erfolge feiern und seine Stimme wird die Menschen tief im Herzen berühren und begeistern. Moses aber erfährt durch seine genaues Gehör auch viel Schlechtes auf der Welt und dieser Segen wird auch zu einem Fluch. 

Richard Harvells Roman ist eine großartige historische Erzählung gelungen. Mit Moses hat er einen Helden geschaffen, der sich neben den Protagonisten von Süskinds >Das Parfum< oder Schneiders >Schlafes Bruder< nicht zu verstecken braucht. Die Beschreibungen der Klänge sind phänomenal. 

Cover des Buches Der Kastrat (ISBN: 9783832161552)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Der Kastrat" von Richard Harvell

Ein interessanter, wenn auch beklemmender Ausflug in die Welt der Musik ...
Bellis-Perennisvor 9 Jahren

Ich habe das Buch zufällig in die Hände bekommen. Ursprünglich wollte ich es gar nicht lesen, da die Verstümmelung von kleinen Buben – nur wegen der Erhaltung einer „glockenhellen Stimme“ ein abscheuliches Vorgehen ist. Doch nach ein paar Seiten hat mich die Geschichte doch gefesselt.
Der Roman ist vielschichtig angelegt. Ich finde die Figuren Moses und Amalia sympathisch, der Abt ist irgendwie völlig weltfremd. Der Chorleiter ein Scheusal, der letztlich seiner gerechten Strafe zugeführt wird.
Das Leben der Menschen wird anschaulich beschrieben.
Die Enthüllung des Geheimnisses, wie der Kastrat zu (s)einem Sohn kommt, ist spannend.
Ich hätte mir einen anderen Titel gewünscht.

Deutscher Titel: Der Kastrat

Moses wurde in einem kleinen Dorf in den Alpen als Sohn der tauben Glöcknerin geboren. Als einziger kann er die Lautstärke der Glocken aushalten, sein Gehör ist einzigartig. Und dieses Gehör verhilft ihm zu einer weiteren Gabe: einer einzigartigen Stimme. Nach dramatischen Ereignissen bringen zwei Mönche Moses in das Kloster St. Gallen, wo er zum Star des Chors wird. Welches Schicksal einen kleinen Jungen mit einer solchen Engelsstimme im 18. Jahrhundert erwarten kann, ist nicht schwer zu erraten…

Seitdem ich “Verführung” von Tanja Kinkel gelesen habe, beschäftigt mich das “Zeitalter der Kastraten”. In diesem Roman von Richard Harvell wird nun eine Geschichte aus der Sicht eines solchen Kastraten geschildert, wenn auch eines eher untypischen. Moses erinnert leicht an die Figur des Jean-Baptiste Grenouille aus “Das Parfum”, wenn auch nur hinsichtlich eines außerordentlich ausgebildeten Sinnes, in diesem Fall das Gehör. Moses ist jedoch ein sympathischer Held, mit dem man mitfühlt und mitleidet. Vor allem das Kapitel über seine Kastration nimmt den Leser natürlich mit. Als er älter wird, verliebt Moses sich dann auch, und zwar in eine Bürgerstochter, mit der er eine besondere Art von Intimität teilt. Etwas verwundert hat mich die Aussage, dass für Kastraten der sexuelle Akt nicht möglich war, da bin ich anders informiert und auch Wikipedia bestätigt meine Information. Im Laufe des Buchs wird dieses immer mehr zu einem reinen Liebesroman, was mich gestört hat, denn ich hatte erwartet, auch etwas über Moses’ Karriere zu erfahren, die zu Beginn des Buches in einer Art “Vorwort” seines Adoptivsohnes erwähnt wird. Zudem wird das Buch dann leider auch etwas vorhersehbar, und die finalen Geschehnisse halte ich für schlicht unglaubwürdig.

Ganz wunderbar beschrieben werden jedoch Geräusche allgemein und vor allem die Musik und Moses’ Gesang. Diese Passagen zu lesen, war wirklich ein Genuss. Ein kleines Detail fand ich witzig: Moses’ Geliebte heißt mit Nachnamen “Duft”, eine sehr unsympathische Familie hingegen “Riecher”.

Das Buch ist gut geschrieben und unterhaltsam, aber nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Wer sich für das Thema interessiert und Liebesgeschichten mag, wird das Buch sicher mögen.

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