Richard Kämmerlings

 3,5 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Richard Kämmerlings, geboren 1969 in Krefeld, beschloss Mitte der Neunzigerjahre, sich der Gegenwart zu widmen und wurde Literaturkritiker. 1997 begann er mit Rezensionen für den Rundfunk und die »Neue Zürcher Zeitung«, seit 1998 war er Mitarbeiter, ab 2001 Literaturredakteur der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, seit 2010 ist er Leitender Redakteur im Feuilleton der »Welt« und »Welt am Sonntag«.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Richard Kämmerlings

Cover des Buches Das kurze Glück der Gegenwart (ISBN: 9783608946079)

Das kurze Glück der Gegenwart

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Erschienen am 09.02.2011

Neue Rezensionen zu Richard Kämmerlings

Cover des Buches Das kurze Glück der Gegenwart (ISBN: 9783608946079)
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Rezension zu "Das kurze Glück der Gegenwart" von Richard Kämmerlings

Rezension zu "Das kurze Glück der Gegenwart" von Richard Kämmerlings
WinfriedStanzickvor 13 Jahren

Eine Literaturgeschichte der deutschen Literatur seit 1989 vorzulegen ist ein mutiges Unterfangen. Der Literaturkritiker Richard Kämmerlings seit 2001 bei der FAZ und seit 2010 als leitender Redakteur im Feuilleton der Welt und der Welt am Sonntag einer großen Zahl von an Literatur interessierten Zeitgenossen bekannt, hat diesen Versuch gewagt.

Herausgekommen ist ein sehr subjektives Buch, in dem Kämmerlings seine Lesefrüchte seit 1989 Revue passieren lässt. Er postuliert dabei, dass man als Leser, wenn man einen Roman eines deutschsprachigen Autors in die Hand nehme, auch etwas erfahren solle über die Zeit, in der lebt.

Kritische Zeitansage und Zeitdiagnose, Nachdenken und literarische Bearbeitung und Interpretation des gegenwärtig Erlebten, Erlittenen und auch des erfahrenen Glücks – all dem forscht er in unzähligen Büchern nach, die er vorstellt und bewertet.

Wichtig war für mich bei meiner Lektüre der Hinweis auf das fast völlige Fehlen des Kriegsthemas in der deutschen Literatur des beschriebenen Zeitraums und die „Gegenwärtigkeit von Tod und Sterben“, etwa in Kathrin Schmidts „Du stirbst nicht“ oder in Urs Widmers „Herr Adamson“. Das neue Buch von Arno Geiger, in dem er die Demenz seines Vaters beschreibt, „Der alte König in seinem Exil“, konnte Kämmerlings nicht mehr aufnehmen, gehört aber meiner Meinung nach in diese Reihe.

Kämmerlings These ist, dass Gegenwartsliteratur etwas aussagen müsse über die Gegenwart. Dennoch mache ich immer wieder bei vielen Romanen, die von der Vergangenheit handeln, die erzählen , wie und warum etwas so gekommen ist, wie es sich heute positiv oder negativ darstellt und erlebt wird, die Erfahrung, dass ich unendlich viel lernen kann über mich selbst und meine Gegenwart.

Deshalb sind auch viele Romane deutschsprachiger Schriftsteller aus dem besagten Zeitraum bei Kämmerlings durch das Raster gefallen. Das ist schade. Dennoch ist das Buch ein Genuß: locker geschrieben, führt es ein in eine Welt, in der man einige Bekannte wieder trifft, aber auch viele sehr interessante neue Leute kennenlernt.

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