Rezension zu "Höllendämmerung" von Richard Kadrey
Das Buch fängt spektakulär an mit einem Protagonisten, der der Hölle entwischt mit der Absicht, sich für die letzten Jahre zu rächen. Er ist unsterblich, voller Zorn und mit magischen Fähigkeiten.
Dennoch wurde ich nicht warm mit so einem Protagonisten. Trotz all seiner Fähigkeiten wird er eindimensional beschrieben wie ein 08/15er-Bösewicht, der alles riskiert, ohne vor dem Tod Angst zu haben. Wenn er etwas Verrücktes machte, überraschte es mich nicht, sondern jedes Mal erfüllte er damit eine Erwartung, die dem Bild von ihm entsprach und das hat den Spannungsbogen zerstört.
Seine harte Art wurde schnell langweilig, seine Sprüche proletenhaft und wenn er kämpft, beschreibt der Autor das eigenartig einsilbig. Als er endlich seinen Todfeind entdeckt, brach der Spannungsbogen komplett zusammen.
Es taucht ein Engel auf, der genau dem Beispiel von hartem Engel trifft, den man sich auch erwartet und auch dieser Engel wird so oberflächlich beschrieben, als wäre sie dem Autor egal gewesen.
Das Buch ist zwar etwas anderes, aber doch bleibt es dabei so, wie man es von solchen Büchern erwartet: Die Bösen sind megaböse, die Guten sind streng, der Protagonist ein Arschloch und seine Freunde sind treu und ergeben. Nach 250 Seiten wollte ich mir das nicht mehr antun.