Cover des Buches Das Loch (ISBN: 9783453676268)
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Rezension zu Das Loch von Richard Laymon

Herzlich Willkommen in Pits, Kalifornien, 6 Einwohner!

von heike_herrmann vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Es war wieder ein absolutes Lesevergnügen! Die 560 Seiten rauschten nur so an mir vorbei, so muss das sein!

Rezension

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heike_herrmannvor 11 Jahren
Klappentext:

Nach einer höllischen Begegnung mit einem ehemaligen Mitschüler irrt die junge Pamela durch die kalifornische Wüste, bis sie von einem höchst seltsamen Busfahrer aufgelesen wird. Gleichzeitig nimmt der harmlose Student Norman zwei Anhalter mit, die sich schnell als eiskalte Psychopathen entpuppen. Alle treffen sich in einem winzigen Kaff in der Einöde, dessen Bewohner auf den ersten Blick ganz nett zu sein scheinen – aber manche Gäste auf der Durchreise wahrhaftig zum Fressen gern haben.


Meine Meinung:

Vor einigen Monaten habe ich die Bücher von Richard Laymon für mich entdeckt. Mein erstes war das Original von "In den finsteren Wäldern". Und danach, wollte ich unbedingt mehr... Es folgte "Die Familie", was mich auch restlos begeisterte. Zum Glück gibt es noch viele viele weitere Romane von Laymon, so das mir diesbezüglich der Lesestoff wohl vorerst nicht ausgehen wird. Doch bei so vielen Büchern besteht auch oft die Gefahr, das sich einiges irgendwann wiederholen wird. Doch wer das bei Laymon vermutet, der liegt komplett falsch, denn obwohl ich erst ein Lese-Einsteiger bin: Langweilig wird es bei Laymon nie! Im Gegenteil, die Fantasie dieses Autors war so groß, das man beim lesen immer wieder fasziniert den Kopf schüttelt, weil die Storys einfach immer genial und absolut einzigartig sind! Und vor allem, man denkt man wäre dabei, weil alles bildlich so perfekt dargestellt wird.
Obwohl - im Grunde bin ich natürlich froh, nicht "live" dabei zu sein! *lach*

So, nun aber zu "Das Loch".
Auch hier wurde ich wieder voller Spannung von Anfang an in die Story gezogen. Ich sage extra "gezogen", denn man gerät regelrecht in einen Leserausch. Die Spannung ist so groß, die Gewalt gnadenlos und der bei Laymon allzeit bekannte Sex, kommt auch nicht zu knapp.
Dies mag nicht jedermanns Sache sein, aber wenn man sich vorab über Laymon informiert, wird einem schnell klar, worauf man sich beim lesen einlassen wird.

Die erste Begegnung haben wir mit Pamela, die in der Nacht von ihrem ehemaligen Mitschüler Rodney entführt wurde. Vorher brachte er ihren Mann um und steckte das Haus in Flammen.
Sie erwacht aus der Bewusstlosigkeit in Rodneys Auto, mitten in der Wüste.
Sie kann ihm entkommen, wird gerettet (dies weiß man schon aus dem Klappentext) und landet in einem Ort namens Pits, Kalifornien, 6 Einwohner.
Pamela ahnt nicht, wo sie da gelandet ist.

Dann ist da noch Norman, ein junger, eigentlich schüchterner Collegestudent. Er hält in einer Tankstelle und als er zu seinem Jeep zurückkommt, sitzt ein junger Typ in seinem Auto, der aussieht wie ein blonder Elvis-Imitator. Duke, so der Name des Typs, erpresst und droht Norman und verschafft sich so eine Mitfahrgelegenheit.
Kurz darauf lesen sie Boots, eine junge Anhalterin auf dem Highway auf.
Aber auch nur, weil Duke darauf besteht. Boots wirkt auf Norman irgendwie seltsam. Eigentlich findet er sie einfältig und hässlich, sie erinnert ihn an ein Schwein, aber andrerseits reizt sie ihn so sehr mit ihren weiblichen Attributen, das er ihr nicht widerstehen kann. Für Norman, der noch "Jungfrau" ist, eine verwirrende Situation.
Doch das wird nicht die Einzige Situation bleiben, in der Norman keinen klaren Kopf behält. Wenn er wüsste, wen und was er da in seinem Jeep sitzen hat und wie weit er sich von seinem eigenen Ich entfernen wird, wäre er sicher sofort schreiend weggelaufen....!
Denn der Höllentrip, quer durch die Wüste beginnt!

Die Figuren fand ich ausgezeichnet beschrieben.

Pamela, war mir gleich sympathisch und ich drückte ihr innerlich die Daumen, das sie bis zum Ende durchhält.

Norman, nahm für mich die größte Verwandlung vor.
Vom braven Collegestudenten zum...na ja, lest selbst.

Duke mochte ich sofort nicht. Ein gewaltbereiter, skrupelloser böser Kerl, der einen auf Elvis macht. Cool wie James Dean. Das wäre er sicher gerne gewesen.

Und Boots war der absolute Knaller. So von sich eingenommen, mit ihren knappen Shorts, dem Tanktop und den weißen Cowboyboots - einfach widerlich, wie ihr ganzes Verhalten. Nymphoman, nichts anderes.

Die Bewohner von Pits, fand ich sehr nett und es gefiel mir, sie und ihr Leben, mitten in der kalifornischen Wüste, kennenzulernen.
Auch wenn natürlich vieles sehr sonderbar war und so gar nicht meine Welt.

Es war allgemein wieder ein absolutes Lesevergnügen.
Die über 560 Seiten rauschten nur so an mir vorbei, so muss das sein!
An einigen Stellen musste ich auch wieder lachen, weil Laymons Humor und Sarkasmus einfach auch einzigartig ist.



Fazit:

Wer auf eine gute Portion Horror, Grusel, Ekel, Gewalt, Sex und Spannung steht, dem ist dieses Buch zu empfehlen.

Es ist jedoch nichts für schwache Nerven!

Für Laymon-Fans, oder die es noch werden möchten, eine absolute Leseempfehlung!




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