Rezension zu "Frankie" von Carson McCullers
Die Erzählung über Frankie (Frances Addams), ist die Geschichte eines Mädchens, das nach einer „Wir-Gruppe“ sucht, nach etwas, dem sie sich zugehörig fühlen kann, und zugleich der Übergang zum Erwachsenwerden. Ein gängiges Thema der Literatur des 20. Jahrhunderts. Erstaunlich und besonders ist die Authentizität des Romans, die durch das Spezifische allgemein erklingt. Eine Nähe der Autorin zum Geschehen, als wäre sie selbst dieses Mädchen. Ein Problem besteht jedoch darin, dass diese Gedanken entweder trivial sind oder rückblickend unglaubwürdig und dadurch fingiert. Der Zauber des Erlebten ist der Zauber des Erlebens, doch wenn dieses Erleben zaudernd zurücklässt, bleibt eine Hülle des Fortbestehens. Abschließend stirbt dann sogar noch ihr Cousin John Harry West, der für einen Sechsjährigen viel zu intelligent und ausdifferenziert in einer Persönlichkeit ist, und die Familie zieht um, Frankie findet eine neue beste Freundin und der Wunsch eine „Wir-Gruppe“ mit ihrem frischvermählten Bruder einzugehen verblasst, was die Frage nach der Relevanz dieses Romans erneut stellt.