Cover des Buches Septagon (ISBN: 9783404165247)
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Rezension zu Septagon von Richard Montanari

Fängt langsam und verwirrend an und wird erst zum Ende besonders und spannend.

von sddsina vor 11 Jahren

Rezension

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sddsinavor 11 Jahren
Ich habe vor einiger Zeit "Lunatic" gelesen und habe mich davon sehr gut unterhalten gefühlt. Lange schon wollte ich die Reihe von Richard Montanari mal fortsetzen, aber erst jetzt habe ich es geschafft.
Septagon klang für mich vom Klappentext her besonders spannend und so habe ich mich mit großen Erwartungen schnell ans Lesen gemacht. Leider wurden diese Erwartungen schnell gedämpft. Über Jessica Balzano und Kevin Byrne wird überhaupt nichts mehr gesagt. Man steigt einfach in die Geschichte ein - die natürlich mit einem Mord beginnt - und ist dann in den Ermittlungen. Es tauchen jede Menge Charaktere auf die entweder neu sind oder mir nicht mehr im Gedächtnis waren und selbst die Ermittlungen waren für mich wirr und ohne roten Faden. Kurz: Ich war sehr gelangweilt und erst auf den letzten 150 Seiten hat der Autor es geschafft noch zu alter Form zu kommen und die Geschichte richtig spannend zu machen.

Zum Inhalt: Jessica Balzano und kevin Byrne stehen vor einem Rätsel. Sie werden zu einem Tatort gerufen, wo die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Sie ist ertrunken, doch es gibt überhaupt kein Wasser in der Nähe. Die Hinweise auf den Täter sind gering, und der Name "Ludo" gibt nur weitere Rätsel auf. Dann wird eine weitere Leiche gefunden und die Detectives beginnen zu ahnen, dass der Mörder sie auf die Probe stellt und er will eine große Show, in der weitere Mädchen sterben müssen...

Zuerst einmal war ich wirklich verwirrt, wie wenig Jessica und Kevin zu Anfang im Vordergrund stehen. Band 3 ("Lunatic") endete bzgl. Jessicas Privatleben sehr, sehr offen. Da man als Leser auch nicht weiß wieviel Zeit nun zwischen Band 3 und 4 vergangen ist, habe ich zumindest immer auf Neuigkeiten gewartet. In genau einem Satz (!) auf ca. Seite 250 wird dann erwähnt, dass diese Sache nur ein Irrtum war. Ein Irrtum, der in Band 3 immer wieder genannt wurde und noch von wichtiger Bedeutung war. Ich möchte an dieser Stelle wirklich nicht spoilern, aber das war wirklich heftig. Im letzten Band hatte ich das Gefühl noch ganz nah an den beiden Ermittlern und ihren Problemen zu sein und hier waren sie mir ganz fremd und mitfühlen konnte ich leider auch nicht mehr so recht.
So habe ich mich durch die erste Hälfte vom Buch ziemlich durchgequält. Der Anfang war noch ganz interessant, die ersten Ermittlungen vielleicht auch. Und dann passiert im Prinzip nichts mehr. Es gibt keine Spuren und zwischendurch gibt es ein paar Kleinigkeiten, aber nichts was den Leser wirklich an das Buch fesseln könnte. Ganz interessant war vielleicht der kleine Abschnitt wo der Mörder seine Kindheit erzählt, aber von purer Spannung würde ich da auch nicht sprechen.

Erst die letzten 200 Seiten sind wieder etwas ganz besonderes. Die Spannung wird extrem angezogen und Jessica und Kevin sind dem Mörder so nah, dass man als Leser nur so an den Seiten hängt. Das Ende war einigermaßen überraschend und endet mit einem großen Showdown. Auf den letzten 100 Seiten hätte ich das Buch wirklich nur noch sehr ungern unterbrochen, während ich mich vorher teilweise etwas zum Lesen überreden musste.
Die 2. Hälfte zeigt erst richtig was dieser Autor eigentlich kann und was ich eigentlich in Lunatic auch viel mehr geboten bekommen habe. Hier lohnt es sich also ausnahmsweise wirklich mal durchzuhalten. Trotzdem bleibt nach dem Lesen eben der fade Beigschmack von der 1. Hälfte, die mich überhaupt nicht fesseln konnte.

Fazit: Der Vorgänger Luncatic hat mich deutlich mehr unterhalten. Trotzdem hat Septagon in der 2. Hälfte noch Spannung und Überraschung für den Leser bereitgehalten. Da man sich dafür aber ersteinmal durch einige Seiten langeweile und ereignislosigkeit kämpfen muss, komme ich insgesamt nur auf 3 Sterne.
Ein Buch habe ich von dem Autor hier noch stehen und so bekommt er noch eine Chance. Wenn ich nur nach diesem Buch gehen würde, würde ich die Reihe nicht wirklich empfehlen. Vielleicht war Septagon aber auch nur ein kleiner Ausrutscher, denn in "Luncatic" habe ich damals deutlich mehr Potenzial gesehen.
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