Richard Morgan entführt uns mit seinem Buch in einen turbulenten Krimi um einen Mordfall. Doch die Ermittlungen in dieser technologieträchtigen Zukunft sind ungewöhnlich, denn der Auftraggeber ist das Opfer. In einer Zeit, wo man sein Bewusstsein abspeichern und sich nach einem allabendlichen backup jederzeit frisch reloaden kann, falls man sein Leben verliert, wird Takeshi Kovacs Bewusstsein in einen neuen Körper geholt und mit den Ermittlungen beauftragt. Hierbei stellt sich die Frage, wer das unverschämt reiche und gleichsam unerhört alte Opfer so dumm umbringen wollte, wo töten nicht gleich den Tod bedeutet. Kovacs stolpert durch weitreichende Intrigen und Machenschaften.
Der Schreibstil liest sich flüssig, Kovacs selbst ist ein markanter, cooler Typ mit dunkler Vergangenheit, der auf interessante Weise löst, wofür er geholt wurde. Doch über die einzelnen Verwicklungen und Verstrickungen möchte ich hier nichts verraten. Die Charaktere, denen er begegnet sind interessant und oft verdächtig. Dabei wirft Morgan nicht einfach nur leere Handlungsstränge auf. Früher oder später trifft man fast jeden wieder.
Indes gestaltet Morgan diese Zunkunftswelt facettenreich aus. Dabei gewinnt man manche Eigenheiten schnell gern. Ich persönlich mochte z.B. auch das ältliche Hotel, in dem Kovacs absteigt. Kleinigkeiten wie solche machen das Buch plastisch und lassen einen schnell in Morgans Zukunfsversion eintauchen.
Der Sci-Fi-Thriller ist unterhaltsam, spannend und trotz Länge durchaus streckenweise rasant. Es sollte aber klar sein, dass einen auf 600 Seiten nicht durchweg High-Speed erwarten. Das Buch ist unterschiedlich getaktet, was jedoch gut ist, denn nur Tumult wäre gleichsam monoton.
Wer also Thriller mag, sich einer interessant ausgetüftelten Zukunftsversion nicht verschließt und nicht verblüfft ist, dass sich 600 Seiten eben nicht wie 250 lesen, wird seine Freude haben.
Der Titel Das Unsterblichkeitsprogramm ist angesichts des Auftraggebers, der nach seiner Ermordung wieder quietschfidel rumturnt durchaus in Ordnung.
Richard Morgan
Lebenslauf
Alle Bücher von Richard Morgan
Altered Carbon - Das Unsterblichkeitsprogramm
Gefallene Engel
Heiliger Zorn
Profit
Das Zeitalter der Helden 1 - Erwachen
Skorpion
Das Zeitalter der Helden 2 – Imperium
Mars Override
Neue Rezensionen zu Richard Morgan
Rezension zu "Das Zeitalter der Helden 1 - Erwachen: Roman (Zeitalter der Helden-Trilogie)" von Richard Morgan
WeisewahrheitPro:
+ sehr gute, ausgefeilte Kampfszenen
+ etwas Humor
+ homosexueller Held
+ interessante Geschehnisse (aber die erste Hälfte weist 0 Spannung auf)
+ ab der zweiten Hälfte auch spannender
+ ausführlicher Weltenbau
Contra:
- Vorsicht: Auf etwa jeden zweiten Seite ist ein Rechtschreib- oder Grammatikfehler oder es fehlen sogar ganze Wörter.
- wenig mitfiebern, distanziertes Betrachten in der ersten Hälfte
- zu viel „bedauernde Monologe“, wie etwa in „Das Spiel der Götter“ von Erikson
- gerade in der ersten Hälfte fehlende Erklärungen zu den ganzen Völkern und Begriffen (Wie sieht ein Kampfläufer aus? Was ist ein Bandlicht?)
- keine Karte
- zu viel „Schwänzelutschen“
- unkritische, unreflektierte Anwendung von Folter
Handlung: 3
Schreibstil: 2
Charaktere: 3,5
Worldbuilding: 3,5
Spannung: 2
Gesamt: 3 Sterne
Pro:
+ sehr gute, ausgefeilte Kampfszenen
+ etwas Humor
+ homosexueller Held
+ interessante Geschehnisse (aber die erste Hälfte weist 0 Spannung auf)
+ ab der zweiten Hälfte auch spannender
+ ausführlicher Weltenbau
Contra:
- Vorsicht: Auf etwa jeden zweiten Seite ist ein Rechtschreib- oder Grammatikfehler oder es fehlen sogar ganze Wörter.
- wenig mitfiebern, distanziertes Betrachten in der ersten Hälfte
- zu viel „bedauernde Monologe“, wie etwa in „Das Spiel der Götter“ von Erikson
- gerade in der ersten Hälfte fehlende Erklärungen zu den ganzen Völkern und Begriffen (Wie sieht ein Kampfläufer aus? Was ist ein Bandlicht?)
- keine Karte
- zu viel „Schwänzelutschen“
- unkritische, unreflektierte Anwendung von Folter
Handlung: 3
Schreibstil: 2
Charaktere: 3,5
Worldbuilding: 3,5
Spannung: 2
Gesamt: 3 Sterne
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