Rezension zu "Conviction" von Richard North Patterson
Wie in seinen letzten Büchern befasst sich Patterson auch in seinem neuen Buch mit einem der politischen "hot button issues" in den USA. Conviction erzählt die Geschichte von Rennell Price, einem zurückgebliebenen Schwarzen, der für den brutalen Mord an einem Kind zum Tode verurteilt wurde. Seine Anwältin kämpft in den letzten Monaten vor seiner Exekution mit allen rechtlichen Mitteln darum, ihn vor der Vollstreckung des Urteils zu bewahren, da nie zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, dass Price auch wirklich der Täter war. Neben dem sehr interessanten Einblick in die Strafrechtssystematik stellt Patterson hier die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Todesstrafe, ohne dem Leser seine eigene Meinung aufzuzwingen. Wie auch in Protect and Defend (Abtreibung bei Jugendlichen) und in Balance of Power (Recht auf Waffen) ist es dem Autor auch hier gelungen, aktuelle Themen sowohl aus der politischen Sicht sowie auch aus einer rechtlichen Perspektive zu beleuchten, ohne dabei die persönlichen Geschichten der Protagonisten aus den Augen zu verlieren.
Angenehm ist auch, dass viele Personen aus früheren Büchern wieder auftauchen, ohne dass die Bücher unverständlich wären, wenn man die Vorgänger nicht gelesen hat. Unbedingt empfehlenswert.
Die Bücher von Patterson sind für Erwachsene mit fortgeschrittenen Englisch-Kenntnissen geeignet, da viele rechtliche Details beschrieben werden und die Argumentationsstränge der Anwälte sehr nuanciert dargestellt werden.