Gerade im Angesicht der rasanten Fortschritte bei Large Language Models und der breiten Diskussion über künstliche Intelligenz im Jahr 2025 wirkt "Galatea 2.2" geradezu prophetisch. Die Fragen, die Powers 1995 aufwarf – nach dem Wesen des Verstehens versus Mustererkennung, nach Bias in Trainingsdaten, nach der Möglichkeit von Bewusstsein in Silizium und der Rolle der Kunst in einer technisierten Welt – sind heute zentral und dringlicher denn je. Es ist aber nicht ganz einfach zu lesen.
"Galatea 2.2" ist somit weit mehr als nur ein Roman über KI; es ist eine tiefgreifende Meditation über das Menschsein selbst. Es ist ein herausforderndes, aber immens bereicherndes Buch, das lange nachwirkt. Eine Pflichtlektüre für alle, die sich für das spannungsreiche Verhältnis von Technologie, Literatur, Bewusstsein und die Zukunft der Menschheit interessieren. Ein literarischer Meilenstein, dessen Bedeutung weiter zunimmt.
Heute kann jeder seine Helen (das neuronale Netz im Buch) generieren: hier ein Beispiel wo man mit einer fiktionalen Figur sprechen kann (über den zugrunde liegenden Text, aber auch sonst über alles): https://casvaine.art/chat.html