Rezension
catangeleyezvor 13 Jahren
In Clockers beschreibt Richard Price auf 800 Seiten das Leben und "Werken" von schwarzen Dealern, die ihren Klienten rund um die Uhr zur Verfügung stehen, die Polizisten, die täglich hier vorbeikommen, kennen und wissen, wann die Schichten wechseln, wer sich wie verhält und wo man aufpassen muss. Der RundumdieUhr Dienst muss gesichert werden, hierzu erleben wir in dem Buch den Protagonisten Strike. Strike ist in der Rangfolge der Dealer schon aufgestiegen, jedoch erfährt man in dem Buch, dass er eigentlich keine Zukunft haben wird, da er sich eine Zukunft ohne Drogengeschäfte und das Geld, das er hieraus bekommt, nicht vorstellen kann. Deutlich wird, dass sowohl die Dealer als auch ein Teil der Polizisten an einer erschreckenden Hoffnungslosigkeit leiden und sich ihre Zukunft nicht vorstellen können. Polizeibrutalität ist der Alltag, Schikane und Desinteresse treten deutlich hervor. Durch die Verwendung von Slangs und auch detaillierter Darstellung der Geschehnisse, rau und hart, wird deutlich, wie hoffnungslos ein Leben in der Vorstadtsiedlung ist. Die Recherche ist einwandfrei, wer sich schon mehrfach in den USA aufgehalten hat, wird einzelne Szenen sicher bildlich vor sich sehen können. Dieses Buch, das bereits vor 20 Jahre erstmalig veröffentlich wird, ist kein Buch für zwischendurch, vielmehr muss man sich die Zeit nehmen, sich mit dem Buch intensiv beschäftigen und die Darstellung einzelner Charactere macht diese Buch außergewöhnlich. Man muss sich einlesen, das dauert eine Weile und man muss auch einiges lesen, was bedrückend und schrecklich ist. Tatsächlich ist es jedoch so, dass dieses Buch exakt die Wirklichkeit widerspiegelt und daher ist es empfehlenswert. Die untersichtlichen Sichtweisen von Strike und dem Polizisten Rocco, eingebettet in das Geschehen eröffnen neue Blickwinkel. Glaubwürdige und gelungene Darstellung eines Milieus. Das Cover entspricht der teilweise düsteren und trostlosen Stimmung des Buches. Insgesamt vier von fünf Sternen.