Cover des Buches Signale an der Front (ISBN: 9783775154475)
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Rezension zu Signale an der Front von Richard Rommel

[Rezension] "Signale an der Front" von Richard Rommel, Hans-Dieter Frauer

von Traenenherz vor 11 Jahren

Rezension

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Traenenherzvor 11 Jahren

Kurzbeschreibung:

Den Zweiten Weltkrieg hat Richard Rommel vom ersten bis zum letzten Tag miterlebt. Mit 19 Jahren wurde er Soldat und war als Funker an vorderster Front im Einsatz. Sein heimliches Tagebuch gibt nicht nur Einblicke in den Krieg und die deutsche Geschichte, sondern beschreibt auch ein bisher wenig bekanntes Netzwerk, das Christen rasch miteinander verbunden hat. Die Tagebucheinträge wurden von Hans-Dieter Frauer zusammengestellt und erläutert. Mit mehr als 50 Fotos und Karten.

Leseprobe:

Hier geht es lang.

Covergestaltung:

Das Cover ist in Sephiatönen gehalten. Man sieht ein Passbild von Richard Rommel als junger Mann im Krieg, und im Hintergrund das, was dieser Krieg mit sich brachte, viel viel Schnee, das Auto mit dem man nicht einfach so weiter kam, und im oberen Bereich eine Mauer. Ich finde es ist sehr gut gelungen, es gibt einen Teil Inhalt wieder, und passt perfekt dazu. Mir gefällt es so gut, dass ich im Laden sofort danach greifen würde.

Meine Meinung:

Ich finde es wunderbar, dass dieses Buch entstehen konnte bevor der eigentliche Autor, Richard Rommel leider im letzten Jahr verstarb. Immer weniger Menschen die diese schrecklichen Kriegsjahre überstanden haben weilen noch unter uns, und Richard Rommel war bis im Jahr 2012 einer von ihnen. Gerade Tagebücher die direkt an der Front verfasst wurden sind eher selten, und wenn man das Buch liest, merkt man erst einmal wie schlimm die Zeit wirklich damals war. In der Schule lernt man zwar die faktischen Daten, aber die Emotionen die dieses Buch übermittelt kann kein Lehrer dieser Welt so wieder geben, finde ich.

Die kurzen Tagebucheinträge mit bildlicher Untermalung ließen sich sehr gut lesen, es war nicht zu steif, obwohl es um ein sehr ernstes Thema ging. Besonders schön fand ich auch die Karten am Ende, die persönlich von Herrn Rommel gemalt wurden, und original kopiert sind. Ein kurzer Lebenslauf in Stichpunkten rundet das Buch ab, und kurze Informationen wo man gerade im Krieg steht lassen den Leser in diese schreckliche Zeit eintauchen.

Oft musste ich während des Lesens inne halten, und dachte bei mir, wie froh wir doch sein können, dass diese Zeiten vorbei sind. Wie wichtig und gut es war, dass die Kameraden damals etwas verband. Das sie der Glaube am Leben hielt. Teilweise musste ich aber auch schlucken, dass selbst die größten Christen oft einfach wahllos auf die Waffe drückten. Ich frage mich immer wieder, wie passt das zusammen? Aber es blieb den Männern ja keine Wahl, leben oder sterben, eine andere Wahl hatte man nicht, und wer nicht mitspielte, der wurde durchaus zu den Juden in die Lager gesteckt oder auf andere Weise vernichtet.

Mein Fazit:

Ein Buch für alle jene, welche nicht einfach vergessen und verdrängen wollen, und die das Thema Krieg interessiert.

Meine Bewertung:

Zum Autor:

Hans-Dieter Frauer wurde 1943 geboren. Er war über drei Jahrzehnte im evangelischen Medienbereich tätig. Er hat schon zahlreiche Bücher zur Geschichte der Württembergischen Landeskirche und des Pietismus vorgelegt. Mit "Signale an der Front" hat er gemeinsam mit Richard Rommel einen außergewöhnlichen Zeitzeugenbericht über dessen Erlebnisse als Funker im Zweiten Weltkrieg herausgebracht.

Richard Rommel, geboren 1920, wurde 1939 zum Arbeits- und bei Kriegsbeginn zum Wehrdienst eingezogen. 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Seit 1951 arbeitete er als ev. Pfarrer in Göppingen, Filderstadt und Stuttgart. Er verstarb im Sommer 2012. Seine Erlebnisse als Funker während des Krieges hat er in dem Buch "Signale an der Front" verarbeitet.

Zu kaufen gibt es dieses Buch:

Altersempfehlung:

Erwachsenenliteratur, aber durchaus auch für interessierte Jugendliche geeignet.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich beim SCM Hänssler Verlag für dieses interessante Buch als Rezensionsexemplar bedanken, und bei SiCollier und Arwen10 für die Organisation der Leserunde.

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