Manche der "100 Lektionen für ein bescheidenes Leben" in diesem Büchlein muten kurios an, wenn man nicht zu äußerster Sparsamkeit gezwungen ist, aber dennoch nicht mehr Geld für eine Ware oder Dienstleistung ausgeben möchte als unbedingt notwendig ist. Einige sind auch etwas übertrieben, Wenige nicht zu Ende gedacht, die Meisten jedoch sind nützlich und erprobt.
Leider verfügt der Text über keine thematische Gliederung. Die Ratschläge kommen im 2-Seiten-Takt daher und beginnen mit der Aufforderung, erst einmal unser wirkliches Budget genau zu definieren, wenn wir tatsächlich aus der Not heraus sparen müssen. Dann folgt der Hinweis, die Sparsamkeit nicht verbissen, sondern spielerisch anzugehen. Diese wichtige Geisteshaltung wird in mehreren "Lektionen" vertieft.
Anschließend kommt der Autor zu strategischen und taktischen Hinweisen für die verschiedenen Gebiete einer vernünftigen Haushaltsführung. Wir müssen wissen, was wir wirklich brauchen, und sollten die Preise kennen, um nicht auf vermeintliche Köderangebote hereinzufallen. Der Tipp, nicht hungrig einkaufen zu gehen, ist banal, aber eben doch hilfreich. Fehlende Glukose macht unser Gehirn irre und führt gelegentlich zu reichlich merkwürdigen Entscheidungen.
Nicht bummeln zu gehen, nur Bargeld einstecken zu haben und zu feilschen, wo immer es geht, sind Ratschläge, die man in der höchsten Not wahrscheinlich sowieso umsetzen wird. Dass man seine EC-Karte im Gefrierschank vereisen lassen oder nie den geforderten Preis bezahlen sollte, sind dagegen schon etwas extreme Empfehlungen.
Mit seinen Ratschlägen zu einer kostengünstigen Ernährung wird sich der Autor nicht bei allen Lesern Freunde machen, auch wenn hier vieles durchaus bedenkenswert ist. Seiner Empfehlung, Vegetarier zu werden, werden wohl nur wenige Leser wirklich folgen können. Auch scheint mir sein Tipp, sich den Bauch mit Kohlenhydraten vollzuschlagen, weil sie nahrhaft und billig wären, nicht durchdacht zu sein. Eine solche Ernährung führt zwangsläufig zu vielleicht unerwünschter Gewichtszunahme. Reste zu verwerten, nicht übermäßig viel einzukaufen und ähnliche Ratschläge sind dagegen wieder vernünftig und nützlich.
Die meisten Empfehlungen wird man in der Not sowieso umsetzen, weil sie sich fast zwangsläufig bei einem intelligenten Ansatz ergeben. Aber auch wenn man nicht zur Sparsamkeit gezwungen ist, bietet dieser Ratgeber einige sehr vernünftige Hinweise, um nicht mehr Geld auszugeben als nötig. Mit ein wenig Intelligenz, Kreativität und der entsprechenden Geisteshaltung kommt man allerdings auf die meisten Tipps schnell von selbst. Wer sich diese Mühe nicht machen möchte oder Anregungen braucht, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Es hilft, eine vernünftige und sparsame Lebensführung zu erlernen, selbst wenn man nicht alle Ratschläge befolgt, jedoch das Grundprinzip verinnerlicht.
Richard Templar
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Richard Templar
Die Regeln der Arbeit
Die Regeln des Managements
Wie Sie weniger ausgeben
Die Regeln der Liebe
Die Regeln des Lebens
Die Regeln der Liebe
Die Regeln des Reichtums
The Rules of Everything: A complete code for success and happiness in everything that matters
Neue Rezensionen zu Richard Templar
Rezension zu "Die Regeln des Managements" von Richard Templar
"Die wirklich guten Manager sind auch Anführer - sie verstehen es, Leute zu inspirieren und zu motivieren, ihnen Mut zu machen und ihre Begeisterung zu wecken." Dieses Zitat des Autors Richard Templar findet sich im Klappentext. Wer nun ein Handbuch erwartet nach dem Motto "Wie hole ich das Meiste aus meinen Mitarbeitern heraus?", der wird enttäuscht. Mit seinen 100 Regeln zum Management gibt Templar Managern praxiserprobte Tipps für das eigene Verhalten.Regeln 1 - 34 sind unter der Überschrift "So leiten Sie Ihr Team" zusammengefasst. Die Regeln 35 - 100 stehen unter dem Motto "So managen Sie sich selbst."
Mir hat es viel Spaß gemacht, in diesem Buch zu lesen. Viele der Regeln klingen absolut simpel, trotzdem oder auch vielleicht gerade deshalb stellt sich beim Lesen immer wieder dieser Aha-Effekt ein: Ja, Templar bringt es auf den Punkt. Die Kapitel sind kurz, die Sprache ist klar und leicht verständlich. Zweifelsohne kennt Templar sich in seinem Metier aus. Hier einige Beispiele für seine Kernbotschaften: "Sie müssen gut sein in der Kunst, die richtigen Leute für die richtigen Arbeiten zu finden - und sie dann in Ruhe arbeiten zu lassen." "Es ist leicht, Ihrem Team die Schuld in die Schuhe zu schieben, aber das entlastet Sie nicht." "Niemand hat gesagt, dass Sie nur würdevoll und steif sein müssen. Man bezahlt sie nur dafür, dass Sie Ihren Job machen - wie Sie ihn machen ist Ihre Sache." "Es muss eine Linie geben, die Sie nicht überschreiten. Sie allein müssen wissen, wo Sie diese Grenze ziehen." "Wer seine Wettbewerber fürchtet, fürchtet nur seine eigene Inkompetenz."
Mein Fazit: Empfehlenswert!