Rezension zu "Voll doof" von Richard Wilson
Wer kennt sie nicht, die 1001 Dinge, die wir tun müssen, bevor wir den Löffel abgeben? Mittlerweile gibt es schon dermaßen viele Bücher, dass man eigentlich nur sagen kann, dass die Lektüre zu den Dingen gehört, die man nicht braucht, bevor man abtritt. Das dachte sich auch Richard Wilson und brachte dies als 101 Gründe in Buchform heraus, eben Dinge, die man machen sollte, nicht zu machen. Das ist eine gute Idee gewesen und meines Wissens war er der Erste. Allerdings tappt er auch in eine Falle, denn er geht genauso vor, wie die uninteressanten Ratgeber, er arbeitet die Vorgaben ab, nur gibt er Gründe an, warum man sie nicht machen sollte. Auch noch gut, aber - obwohl er sich einer flapsigen und lockeren Sprache bemüht, die natürlich auch noch hintergründigen Humor versprühen soll, gelingt es ihm nicht. Zu angestrengt ist es manchmal, Highlights wechseln sich mit abgrundtiefer Langeweile ab. Es packt nicht, es ist zu bemüht, spekuliert so manches Mal auf den schnellen und billigen Lacher. Das fällt auf. Die Idee als solche ist hervorragend, doch um zu zünden, müsste ein satirisches Schwergewicht her. Vielleicht eine Herausforderung für deutsche Beißer, hier hätten sie Gelegenheit, ihre oftmals verhinderten Pointen zu bündeln. Wilson schafft es nicht, für die Idee vier und für die Ausführung drei Sterne.