Rezension zu "Amurante – Die Krankheit" von Rico Forwerk
Kayleigh Bringstine scheint gerade in einem normalen Leben angekommen zu sein, als ihr wieder absonderliche Ereignisse widerfahren. Diese ziehen sie allerdings nicht derart direkt in eine Parallelwelt, wie im ersten Teil Amurante: Der Wald, sondern der Leser darf mit ihr nach und nach das Puzzle zusammensetzen.
Vorgänger
Dabei ist vor allem der Anfang des Buchs interessant geschrieben und vermag den Leser in seinen Bann zu ziehen. Dadurch, dass sich immer wieder auf Ereignisse des ersten Teils bezogen wird, macht es durchaus Sinn, diesen zuerst zu lesen. Zwingend notwendig ist es sicherlich nicht, allerdings verbleibt dann der ein oder andere dunkle Fleck im Gesamtkontext.
In der Mitte des Buchs gibt es einen Bruch. Augenscheinlich in der Erzählperspektive, die wechselt und zuerst die Spannung anhebt. Auch wenn dieser Part für das Verständnis der weiteren Handlung essentiell ist, so ist er für mein Gefühl deutlich zu langatmig geworden. Die Geschichte wird gedehnt und es entsteht eine unangenehme Länge im Erzählstrang.
Erzählung
Diese ausgedehnte Erzählung wiederholt sich dann nochmals zum Ende des Buchs, dem es sicherlich gut getan hätte, wenn es ein wenig gestrafft worden wäre. Das Buch hat glücklicherweise eines, wobei sich der Autor eine kleine Hintertür offen hält, um nicht doch eine Erzählung aus dem Amurante-Universum folgen zu lassen.
Ich habe den Eindruck, als wären in diesem zweiten Teil mehr Fehler als im ersten Band enthalten. Seien es die Fotos, die auf dem Film der Digitalkamera landen oder das als Kadaver bezeichnete Skelett, das in einem Sarg liegt, befinden sich neben diversen sprachlichen Fehlern auch inhaltliche.
Fazit
Die Idee des ersten Bandes wird im zweiten konsequent weitererzählt, auch wenn zu Beginn die Zusammenhänge nicht direkt ersichtlich werden. Wer den ersten Band nicht kennt, wird diese natürlich nicht erfahren können, dürfte meiner Einschätzung nach dennoch mit dem ihm zurechtkommen.
Prinzipiell hat mir die dargestellte phantastische Welt wieder gut gefallen, wenn da nicht die ein oder andere Länge wäre, die den Lesespaß etwas getrübt hat. Wer den ersten Teil gemocht hat, macht mit dem zweiten Teil sicherlich nichts verkehrt. Ich persönlich empfehle, zuerst Amurante: Der Wald zu lesen.