Rike Reinau

 4,3 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Rike Reinau wurde 1978 in Rumänien geboren. Seit 1990 lebt sie in Deutschland. Hier arbeitet sie als Grundschlullehrerin in einer Montessori-Schule. Neben ihrer eigenen schrifstellerischen Tätigkeit hat sie zusammen mit ihrem Bruder und einer Freundin den Poetry Club gegründet, den sie auch moderiert. Einmal im Monat haben Künstler hier die Gelegenheit, ihr Können einem breiten Publikum zu präsentieren. Ihre Leidenschaft für das Schreiben hat sie jedoch bereits sehr früh entdeckt. Schon in ihrer Jugend übersetzte sie Liedtexte und schrieb Gedichte. Der Gedanke, ihre Texte auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist ihr durch das Internet gekommen. Der Austausch mit anderen Literatur-Interessierten begeisterte sie und war schließlich wegweisend für ihre schriftstellerischen Werdegang. Rike Reinau lebt derzeit in Saarbrücken, ihrer Wahlheimat. Rike Reinau veröffentlichte bei EPIDU einen Auszug ihres Romans Contradictio in adiecto. Nach kurzer Zeit schaffte es das Werk, eine breite Leserschaft zu begeistern und es wurde unter die besten Romane gewählt.

Alle Bücher von Rike Reinau

Cover des Buches Bauchgefühle sind Kopfsache (ISBN: 9783942584128)

Bauchgefühle sind Kopfsache

(8)
Erschienen am 01.10.2011

Neue Rezensionen zu Rike Reinau

Cover des Buches Bauchgefühle sind Kopfsache (ISBN: 9783942584128)
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Rezension zu "Bauchgefühle sind Kopfsache" von Rike Reinau

santina
Rezension zu "Bauchgefühle sind Kopfsache"

Bauchgefühle sind Kopfsache handelt von Florentine – Flo – Kessler. Flo glaubt noch an die wahre Liebe, den Traumann, den eierlegenden Wollmilcheber, der nicht perfekt sein muss, gerne ein paar Macken haben darf. Aber er muss sie lieben. Mit all ihren Macken. Bisher war ihre Suche jedoch erfolglos. Gerade löst sie sich von Tobias, mit dem sie ausser körperlicher Nähe nur eine „halbe Beziehung“ und „prophylaktische Zukunftspläne“ verbindet

Flo beschliesst, sich vorerst mit keinem Mann einzulassen und lernt dann gleich zwei kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Philipp, Kellner in einem Cafe, an dem er Teilhaber ist und Alexander, Schauspieler am Staatstheater.

Philipp macht schnell klar, dass er nicht an Flo interessiert ist und obwohl Flo sich im Klaren darüber ist, dass ihrerseits Gefühle im Spiel sind, lässt sich auf eine Freundschaft mit ihm ein und verbringt viel Zeit mit ihm. Philipp tut ihr gut, er ist witzig, charmant, alltagstauglich und es wird nie langweilig mit ihm. Die beiden reden über Gott und die Welt… aber Liebesdinge sind ein Tabuthema.

Die erste Begegnung mit Alexander empfindet Flo als obskur. Er ist geheimnisvoll und faszinierend. Jedes Zusammentreffen ist etwas Besonderes, eine kleine Auszeit. Sie treffen sich nie „einfach so“. Und Alexander liebt Flo. Aber Flo fragt sich, ob das, was zwischen ihnen ist, ausreicht, um es als „Liebe“ zu bezeichnen.

Suse fasst an einer Stelle des Buches das Dilemma von Flo zusammen:

->>> Nun liebe Florentine, wer soll dein eierlegender Wollmilcheber sein? … Kandidat A wie Alexander, der obskure Schauspieler mit der betörenden Stimme, dem für Dich keine Pfütze zu tief ist und mit dem du dir die Welt machst, wie sie euch gefällt?
Oder Kandidat P wie Philipp, der Kellner und Kumpeltyp, für den Du Yenga-Türme baust und wieder einstürzen lässt, der dich auf eine einsame Burg entführt und gerne mit dir schweigt, aber keine Anstalten macht, Dein Herz zu erobern?

Flos Gefühle zu Philipp sind stärker, als die zu Alexander. Sie ist zwar bereit, sich auf Alexander einzulassen, aber ihr ist klar, dass jeder Schritt zu Alexander hin ein Schritt von Philipp weg ist. Und sie weiss nicht, ob sie bereit ist, diese Schritte zu gehen.

Mein Fazit:

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und spielt mitten im Leben. Rike Rheinau hat einen tollen, leicht zu lesenden Schreibstil, der mich von der ersten Seite weg in den Bann des Buches gezogen hat. Dazu hat auch beigetragen, dass die Hauptpersonen sehr sympatisch sind.

Flo hat ihre Macken, aber sie ist sehr liebenswert. Genau wie ihre beste Freundin Suse. Ich könnte mir vorstellen, viele Frauen werden sich in einer der beiden wieder finden. Entweder Flo, Single, auf der Suche nach dem Richtigen, die sich bei Suse ausweint, oder Suse, verheiratet, mit Kind, die sich mit den Problemen einer Ehefrau und Mutter herumschlagen muss, die aber immer für ihre Freundin da ist, wenn sie gebraucht wird.

Bei den beiden männlichen Protagonisten lagen meine Sympathien stark bei Philipp. Das war auch der Grund, warum ich das Buch in einer Nacht gelesen habe. Ich musste wissen, warum Philipp nicht an einer Beziehung mit Flo interessiert ist (und hatte die leise Hoffnung, dass sie vielleicht doch noch zusammen kommen). Aber auch Alexander ist keinesfalls unsympatisch und als Leser gönnt man Flo schliesslich das grosse Glück. Hier ist etwas passiert, was ich in dieser Form schon lange nicht mehr erlebt habe, das Buch hat mich auf eine emotionale Berg- und Talfahrt mitgenommen. Ich habe wirklich mitgelitten.

Rike Reinau spielt in der Geschichte mit Worten, Zitaten und Liedtexten (z.B. „Sometimes goodbye’s the only way“ aus Shadow of the day von Linkin Park), die die Besonderheit des Buches noch mehr herausstellen. Dazu gehören auch die Contradictio in adiecto, die Widersprüche in sich, die Florentine „sammelt“. Begriffe wie der „reale Traummann“.

Kleine Ergänzung dazu: Durch das Buch habe ich mich zum ersten Mal intensiver mit diesen Widersprüchen in sich beschäftigt und es ist schon faszinierend, wieiviele Contradictio in adiecto man selbst verwendet, z.B. die Sekunden, die schleichen, oder die Jahre, die an einem vorbei rasen. Für mich ist auch der Titel des Buches ein Widerspruch in sich, denn entweder entscheide ich mit dem Kopf, oder eben aus dem Bauch heraus.

Zurück zum Buch: Bauchgefühle sind Kopfsache ist mehr als ein seichter Frauenroman. Es ist die Geschichte über das Auf und Ab des Lebens. Ich konnte lachen, aber auch ein paar Tränchen verdrücken und habe mich gut unterhalten gefühlt. Ich freue mich sehr, dass die EPIDU-Community einmal mehr meinen Geschmack getroffen hat und die User diesem Buch ihre Stimme gegeben haben, so dass es verlegt wurde.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen, auch weil mir "Bauchgefühle sind Kopfsache" so gut gefallen hat, dass ich es innerhalb von drei Tagen zwei Mal gelesen habe. Auch das kommt nicht oft vor :)

Cover des Buches Bauchgefühle sind Kopfsache (ISBN: 9783942584128)

Rezension zu "Bauchgefühle sind Kopfsache" von Rike Reinau

Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension zu "Bauchgefühle sind Kopfsache"

Wenn sie Lust haben ein paar Tage zu verbringen mit einer Frau, die eigentlich nicht auf Partnersuche war und plötzlich ganz viele Erfahrungen macht mit Männern - freiwillige und unfreiwillige - dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie!

Meine Rezension habe ich hier bereits geschrieben:
http://wp.me/pJUzK-jW

Cover des Buches Bauchgefühle sind Kopfsache (ISBN: 9783942584128)
Feuerfluegels avatar

Rezension zu "Bauchgefühle sind Kopfsache" von Rike Reinau

Feuerfluegel
Rezension zu "Bauchgefühle sind Kopfsache"

Wer hier einen typisch kitschigen Frauenroman erwartet liegt genau richtig. So bunt und kitschig und schmalzig wie das Cover, liest sich auch dieser Roman.
Leider ist die Geschichte an sich nicht ausreichend durch kombiniert und überzeugt eher mit unschönen Brüchen, als mit einer emotionalen und romantischen Geschichte zum träumen.

Florentine ist zwar im Großen und Ganzen eine sympathische Figur, irgendwie herzig mit ihrer liebevollen Macke Contradictios der deutschen Sprache zu sammeln und manchmal sogar ganz lustig in ihrem Zynismus, bereitete mir aber mit ihrem ewigem Gejammer, ihrer überzogenen Melancholie und ihrem durchgehenden Selbstmitleid zeitweise aber auch Kopfschmerzen. Ab und an hatte ich das arge Bedürfnis ihr in den Allerwertesten zu treten, damit sie aufwacht und zu leben beginnt und nicht nur davon redet es zu tun.
Die beiden männlichen Personen sind beides auch eher Stereotypen, was nicht anders zu erwarten war, aber da beide sehr liebevoll beschrieben werden und beide auf ihre ganz eigene Art auch sympathisch sind, fiel das nicht allzu sehr ins Gewicht. Wenn auch gerade Philipp mit seiner unentschlossenen Art und seinen angeblich so freundschaftlichen Gefühle fast durchgehend sehr unreif wirkte.
Alle anderen Nebenfiguren sind zwar ebenfalls sehr herzlich beschrieben, bleiben aber auch schlichtweg farblos und damit uninteressant und sehr stark im Hintergrund, auch wenn es Versuche von Seiten der Autorin gab diesen Umstand zu ändern.

Die Ich-Perspektive dagegen ist sehr gut gewählt. So muss sich der Leser fast zwangsläufig mit den Emotionen und den tausend gefühlten Abgründen Florentines auseinander setzen und ist bis zum Ende ebenfalls unentschlossenen, wankelmütig und zweifelnd, wie die Protagonistin. Das bisschen Spannung was den Roman begleitet wäre bei einer anderen Perspektive restlos verloren gegangen.

Leider wird der etwas seichte Handlungsfaden und die Leichtigkeit der Lektüre nicht vollständig durchgehalten. Viel zu oft verliert sich die Autorin in philosophischen Betrachtungen, die so gar nicht zu Florentine passen wollen. Ihre Dialoge strotzen von gewollt tiefgehenden Betrachtungen des Lebens, der Liebe und der Welt an sich.
Somit wirkten sowohl der Stil als auch die Protagonistin etwas unrund und damit gleichzeitig auch unglaubwürdig und nur wenig authentisch.

Die emotionalen Szenen waren mir dagegen dann meistens zu platt beschrieben. So ein richtiges Mitfühlen mit der Protagonistin wollte einfach nicht möglich sein. Ich muss auch sagen, dass es mir bis zum (eigentlich recht gut gelungenen) Ende herzlich egal war, für welchen der beiden Männer sie sich schlussendlich entscheiden würde. Ich war nur froh, dass sie irgendwann gelernt hat mit den ganzen Gefühlen etwas humorvoller umzugehen und sich im Verlauf der Geschichte nicht mehr allzu oft im Selbstmitleid ertränkt hat.

Dafür muss man der Autorin auf jeden Fall ein Händchen für die Beschreibungen von Orten bescheinigen. Das Setting veränderte sich zwar nicht groß, was ich auch nicht erwartet hatte, besticht aber mit einigen sehr schön beschriebenen Orten und lud damit dann doch noch etwas zu Träumen ein.
Egal ob es eine Burgruine im Abendlicht war, oder der vollgestopfte Ramschladen, den Florentine entdecken darf. Auch die Kunstausstellung und das Theaterstück waren liebevoll und detailreich beschrieben und wussten zu gefallen.
Leider passten auch einige dieser Einschübe nicht so recht in die ansonsten eher trockene Handlung.

Im Großen und Ganzen ist das Buch eine durchaus unterhaltsame, wenn auch eine stellenweise etwas unschlüssige Lektüre.
Ein Buch zum Schmunzeln für zwischendurch und als solches tatsächlich zu empfehlen.

3 von 5 Punkten

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