Rezension zu Hinter deiner Tür aus Papier von Risa Wataya
Rezension zu "Hinter deiner Tür aus Papier" von Risa Wataya
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
Hatsu Hasegawa ist in der neuen Klasse Außenseiter. Wenn Gruppen gebildet werden sollen, bleibt sie übrig. Man nennt das "Lastminute-Canceln" und Hatsu hasst diesen Ausdruck. Doch einmal fällt ihr der Junge auf, der auch übrig bleibt. Ninagawa. Er hat ein viel zu langes Pony, liest Modezeitschriften und sein ganzer Lebensinhalt trägt den Namen: Supermodel Ori-chan. Er verschanzt sich im Haus seiner Eltern in seinem Zimmer, das einen Minikühlschrank und seltsame Puppen beeinhaltet und in einer riesigen Kiste sammelt er alles. Alles über Ori-chan. Und der einzige Grund, warum Ninagawa der einsamen Hatsu, die selbst ihre Freundin aus der Grundstufenzeit Kinuyo an die Anderen zu verlieren scheint, seine Aufmerksamkeit schenkt, ist der, dass Hatsu Hasegawa dem Model Ori-chan schon einmal begegnet ist. Dieses Buch gefiel mir schon allein wegen seines Titels. Es hat den typisch japanischen Stil und die Sprache ist voller Poesie. Die Protagonistin Hatsu hat einen Hass auf die Alltäglichkeit des Lebens, die sich in der Schule abspielt. Sie möchte nicht zu denen gehören, die laut und albern kichern und immer nur den Schein verzweifelt zu wahren suchen. Hatsu war auch mal eine von ihnen und hat es satt, diese Anstrengungen, den anderen zu gefallen, auf sich zu nehmen. Und dann ist da der Junge, der auch kein Interesse an dem Trott hat. An dem Anpassen. Als Hatsu mehr und mehr hinter sein Geheimnis kommt, beginnt sie immer mehr wütend zu werden, traurig, hilflos. "Es ist ekelhaft!" "Was denn?" "Die Art, wie du ständig sagst." Denn Ninagawa lässt nichts in sein Bewusstsein, außer diese Frau, mit der sich Hatsu nicht messen kann und von der sie den Jungen nicht losbekommt. Eine ziemlich einseitige Liebesgeschichte, die nicht offen als solche dargelegt wird. Hatsu merkt nicht, was sie wirklich für Ninagawa empfindet und reagiert völlig verzweifelt. Der Romman ist wunderschön in der Sprache, anders und macht nachdenklich. Ein Manko hat er allerdings: den Schluss. Deshalb gebe ich nur 4 Sterne.