Krimi mit viel Lokalkolorit...
von parden
Kurzmeinung: Die beiden vorherigen Bände haben mir besser gefallen... Hier plänkelt es ziemlich vor sich hin...
Rezension
KRIMI MIT VIEL LOKALKOLORIT...
Was für eine Sauerei! Als Richter Moratschek zu Bett gehen will, findet er dort statt seiner Schlafmütze einen blutigen Schweinskopf. Schnell steht fest: Der 'Don Corleone' von Niederkaltenkirchen kann nur Dr. Küstner sein, der von Moratschek wegen Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde und sich nun rächen will. Kommissar Franz Eberhofer würde lieber Omas Schweinebraten genießen, muss sich aber auf die Spur des gefährlichen 'Paten' begeben, die ihn bis nach Italien führt.
Anruf von der PI Landshut beim Eberhofer Franz: Dr. Küstner, zu 15 Jahren Haft wegen Mordes verurteilt, ist aus dem Gefängnis entflohen und muss rasch wieder eingesammelt werden. Doch obwohl der Franz dem Küstner quasi schon auf der Spur ist, geschehen merkwürdige Dinge in Niederkaltenkirchen: Das halbe Dorf wird nach dem Verzehr von Omas Rotweinkuchen ins Krankenhaus eingeliefert, Termiten belagern das Büro vom Franz, und wer ist bitte dieser "Cousin", mit dem die Gattin des Richters in Bad Wörishofen gesehen wurde? Dem Franz wird der ganze Stress zu bunt, und so macht er sich auf an den Gardasee. Währenddessen läuft Dr. Küstner noch immer frei herum...
Auch in seinem dritten Fall ermittelt der Eberhofer Franz auf seine ganz eigene Weise. Ein wenig wie "Sledge Hammer" in der legendären Fernsehserie, sitzt auch bei ihm der Finger recht locker an der Waffe, und er macht gelegentlich unbekümmert Gebrauch von ihr. Dabei ist das ganze eng eingebunden in das bayrische Dorfleben und die Großfamilie auf dem Bauernhof. Ich liebe einfach die stocktaube Oma, die doch der Kern der Familie ist und das Sagen hat. Aber auch der Vater von Franz, Alt-Beatle-Hippie mit dem Hang zum Kiffen, oder die kleine Nichte, Zwerg-Nase oder Sushi genannt, sind mir inzwischen ans Herz gewachsen.
Gelöst wird der Fall auch diesmal wieder mit mehr Glück als Verstand, in jedem Fall unkonventionell und damit einzigartig. Allerdings hatte ich doch das Gefühl, dass hier zwischendrin die Handlung recht unspannend vor sich hinplätscherte. Deshalb konnte mich diese Folge nicht ganz so begeistern wie die beiden vorherigen. Den Eindruck konnte auch Christian Tramitz mit seiner gekonnt urbayrischen Lesung der gekürzten Hörbuchfassung (5 Stunden und 4 Minuten) leider nicht wettmachen.
Trotzdem werde ich der Reihe wohl treu bleiben, in der Hoffnung, dass Band vier mich wieder vollends überzeugen kann!
© Parden