Rezension zu "Amore alla romana" von Rita Linhart
Den atemberaubenden Höhen der Liebe und den unvermeidlich dazugehörigen Qualen, diesen Brandungswellen ist Lina, ein fast erwachsener Teenager, zunächst hilflos ausgesetzt. Aber da ist ja noch ihre Oma (die ursprünglich aus Sizilien stammt, aber halt nur sizilianisch und deutsch, aber nicht italienisch kann), mit der Lina Pferde stehlen könnte. Stattdessen siedeln die beiden nach Rom über, wo sie gemeinsam zunächst einen Italienisch-Kurs (ja, auch die Oma! Und Lina, obwohl Halbitalienerin, die auch kein Italiensch kann) belegen, und Lina dann ihren Studienplatz an der Uni belegt. Diese Stadt und ihr neues Zuhause (quasi über den Dächern der Metropole) nutzt Lina zu Sirenengesängen in Richtung heimatlichem Deutschland, um vielleicht doch noch die unerfüllte Liebe für sich zu gewinnen. Lina, die also in ihrem (alles anderm als luxuriösen) Dachjuche mit großer Terrasse und Oma wohnt, lockt und lockt in den süßesten Tönen (Solche Liebesbriefe hätte ich auch gerne mal bekommen!), gleichzeitig lässt sie sich von dieser Ewigen Stadt beeindrucken, schildert ihre Erlebnisse, passt sich dem Lebensstil an und findet es einfach traumhaft schön und fände es noch viel schöner, wenn ER auch da wäre...
Rita Linhart erzählt so meisterlich, dass sie den Vergleich mit großen Namen keineswegs zu scheuen braucht. Mit leichter Feder, viel Charme und absolut sicherem Stil versetzt sie den Leser in die Gedanken- und Gefühlswelt von Lina. Sie und ihre Oma wachsen einem immer mehr ans Herz. Gleichzeitig versteht es die Autorin mit dem Blick der Kennerin, Rom und die Römer zuweilen mit herrlich satirischer Überhöhung zu charkterisieren. Dieser Roman, ob als e-Book der Taschenbuch, liest sich so erquickend und spritzig wie das berühmte, feinperlige "Ferrarelle Aqua Minerale". Mein Glückwunsch zu diesem Werk!!!"