Durch ihre Art, Geschichten zu erzählen, hatte mich Roan Parrish schon seit Beginn der „Mitten im Irgendwo“ Reihe am Haken. Obwohl sich jeder Teil mit anderen Charakteren befasst, die Erzählung also nicht fortlaufend ist, konnte ich mich nicht davon lösen und habe die drei Bände nahtlos hintereinander verschlungen.
Die ersten beiden Bände sind noch stark miteinander verwoben, sind die jeweiligen Hauptcharaktere doch Brüder. Will und Leo ist man zwar auch schon begegnet, mit „Im Hier und Jetzt“ löst sich die Autorin allerdings aus dieser vergangenheitsbelasteten Blase. Die Geschichte der beiden ist anders. Ich empfand sie nicht so düster, aber trotzdem sehr intensiv. Wie schon in den vorangegangenen Teilen taucht man während des Lesens in eine detailreiche Erzählung ein. Lernt facettenreiche Haupt- und Nebencharaktere kennen, begleitet sie und schließt sie unweigerlich ins Herz. Auch die wieder vorhandenen expliziten Szenen sind toll geschrieben und bereichern, was für mich ein wichtiger Punkt ist, die Story auf emotionaler Ebene.
Ich habe mich lange gefragt, wie Roan Parrish Will und Leo, die in jeglicher Hinsicht grundverschieden sind, auf einen gemeinsamen Nenner bringen will, ohne sie ihre Authentizität einzubüßen zu lassen. Nach dem Lesen der letzten Seite kann ich allerdings sagen, es war für mich perfekt und viel näher an der Realität als so manch andere Love-Story.
Auch mit „Im Hier und Jetzt“ habe ich absolut wundervolle Lesestunden verbracht und lege die Reihe allen ans Herz, die sich von wundervoller Sprache, vielschichtigen Charakteren und einer detailreichen Erzählung mitreißen lassen wollen. Absolute Leseempfehlung.