Handlung: Offenbar handelt es sich hier um einen Teil 2 einer Reihe, was aber nirgendwo stand. Der zweite Teil spielt ein paar Jahre nach dem ersten und bezieht sich immer wieder darauf, ist aber unabhängig davon lesbar. Es dauert ein bisschen, bis man in die Geschichte reinkommt, dann jedoch ist die Handlung eine Stärke des Buches. Mit dem Plot um Knox und dem ausbrechenden Virus wird es nie langweilig, es bleibt durchweg spannend und konfliktreich. Fast wie in einem Actionfilm. Nur leider leiden andere Aspekte darunter. Zum Beispiel die Glaubwürdigkeit. Wie das alles abläuft und die Protagonistin von einem Brandherd zum nächsten rennt und überall irgendwie wieder herauskommt, wird mit der Zeit etwas unglaubwürdig. Deshalb hier nur 4/5.
Weltenaufbau/Setting: Ich weiß nicht, ob alle weltentechnische Angelegenheiten schon im ersten Teil abgehandelt wurden und im zweiten dann nicht mehr erwähnungswürdig waren, aber über die Hintergründe des Szenarios erfährt man hier nur wenig. Besonders zu Beginn wird man allein gelassen und muss sich alles selbst zusammenreimen. Angefangen damit, warum wir uns auf der Außenerde befinden, was also mit der Erde passiert ist, wie man auf die Raumstation gelangt ist, wer sie gebaut hat etc. bis hin zur Frage, wie das Überleben dort oben gesichert wird, wie alles strukturiert ist und so weiter. Ein paar mehr Infos zur Rahmengeschichte und dem Hintergrund hätte also nicht geschadet, damit sich das Szenario etwas authentischer anfühlt. 2/5.
Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, aber trotzdem gut zu lesen. Der Autor schreibt sehr handlungsorientiert und durchaus auch spannend. Nur nach einiger Zeit wirkt der Stil etwas hölzern und eintönig. Zudem hätten auch ein paar mehr Emotionen, ruhigere Momente, authentischere Dialoge und auch hier und da mal eine Beschreibung der Außenerde nicht geschadet. 2/5.
Charaktere: Zu Beginn werden viele Figuren auf einmal eingeführt, so dass man da schnell mal den Überblick verlieren kann, aber im weiteren Verlauf bleibt die Figurenanzahl dann überschaubar. Im Gedächtnis ist mir bis auf einer keiner davon geblieben. Ihnen fehlt etwas Besonderes, die meisten sind austauschbar, eindimensional und nicht wirklich interessant. Leider auch viele Hauptfiguren. Zumindest sind ihre Beweggründe größtenteils nachvollziehbar, aber sympathisch waren sie mir dadurch nicht. Am Ende war es mir dann auch fast egal, wer gewinnt/verliert. 1/5.
Fazit: Für meinen Geschmack gibt es deutlich bessere Reihen in diesem Genre. Die Handlung war zwar spannend, aber besonders die Charaktere zu flach und uninteressant, und im Ganzen fehlte es mir einfach an einer Atmosphäre, die dem Szenario gerecht gewesen wäre. Daher am Ende leider nur 9/20 Punkten.