Rezension zu "Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)" von Benjamin Stevenson
Ernie Cunningham ist ein leidenschaftlicher Krimi-Liebhaber und Teil der mörderischen Cunningham-Familie. Bei dieser ist er jedoch in Ungnade gefallen, als er seinen Bruder Michael wegen Mordes angezeigt hat. Nun soll er an einem ersten Familientreffen teilnehmen, erscheint aber nur widerwillig. Natürlich ist die Stimmung nicht die beste und wird durch das Auffinden einer Leiche kurz vor dem Eintreffen von Michael auch nicht besser. Ernie fühlt sich verpflichtet, sich in die Ermittlungen zu stürzen, da das Resort, in dem sie ihren Urlaub verbringen von der Außenwelt abgeschnitten ist. Allerdings ist das ein sehr schwieriges Unterfangen, wenn eigentlich jeder in der eigenen Familie schon mindestens eine Leiche im Keller hat ...
Zu allererst muss ich mal sagen, dass ich die Idee dieses Buches einfach sehr genial finde. Ernie Cunningham, der so locker-flockig durch die Handlung führt und immer gerne mal ein paar Nebensächlichkeiten mit einstreut, hat mich so wunderbar unterhalten. Ich musste so oft beim Lesen breit grinsen, denn ich hatte so viele Dinge so klar vor Augen.
Die Vielzahl der Protagonisten bzw. der unterschiedlichen Cunninghams hat mich dann stellenweise aber doch ein wenig verwirrt. Tatsächlich wird jeder der Familienmitglieder ausführlich besprochen, allerdings nicht alle zu Beginn. Und so war ich oft etwas verzweifelt, da ich nicht so genau wusste, wer denn jetzt nun noch gleich wer war.
Auch der Fall hätte für meinen Geschmack ein wenig spannender sein können. Denn - wurde er zwar ziemlich schlüssig aufgelöst - hat er mich zwischenzeitlich schon maximal verwirrt. Denn Ernie schweift gerne in seinen Erzählungen weiter aus und dadurch war die Handlung oft zäh und ermüdend. Wenn dann wichtige Dinge auf den Tisch kamen, musste ich sozusagen erst wieder wach werden :-)
Alles in allem ist das Buch ein wirklich sehr besonderer Krimi, der mich gut unterhalten, aber auch oft mehr als gut verwirrt hat. An den Donnerstagsmordclub kommt er meiner Meinung nach auf keinen Fall heran, wird aber sicherlich viele Liebhaber finden.