Cover des Buches Grauwacht (ISBN: 9783492269940)
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Rezension zu Grauwacht von Robert Corvus

Grauwacht

von Mine_B vor 9 Jahren

Rezension

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Mine_Bvor 9 Jahren

Mit „Grauwacht“ hat der Robert Corvus eine einzigartige Welt namens Bisola geschaffen, in der nicht nur die Menschen, sonder auch Echsenwesen – genannt Sasseks - leben. Bisher ist „Grauwacht“ ein eigenständiges Werk, das ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Sie sind die Wächter der Dämmerung.

Das Leben der Menschen Bisolas wird durch den Wechsel von Tag und Nacht bestimmt. Jahrzehnte lang herrscht Nacht, bis die Morgendämmerung hereinbricht, und weitere Jahrzehnte vergehen bis zum Abendrot. Ein alter Pakt zwingt die Menschen dazu, mit der Nacht zu wandern und ihr Dasein in kalter Dunkelheit zu fristen. Denn wenn der Tag kommt, kommen die Sasseks – fremdartige Wesen, die nur in der Wärme leben können. Allein dieses Abkommen garantiert den Frieden zwischen den Völkern sowie die Grauwacht, die den Abzug der Menschen überwacht. Doch mysteriöse Ereignisse gefährden den Pakt. Die Monde verändern ihre Farbe. Die Dämmerung schwindet nicht. Kann der Krieg noch aufgehalten werden?

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. „Grauwacht“ verfügt über ein umfangreiches Glossar und ein ausführliches Personenregister. Auch die beigefügte Karte von Bisola finde ich wunderschön. Diese Karte kann man sich auf der Homepage von Robert Corvus auch in Farbe anschauen.

Der Schreibstil von Corvus gefällt mir immer wieder aufs Neue sehr gut. Der Stil ist sehr bildhaft und lässt sich flüssig lesen. „Grauwacht“ ist wohl eins seiner Bücher, welches nicht ganz so düster und brutal ist. Dennoch muss man durchaus mit seinen Charakteren mit fiebern und um diese bangen, ob sie den Roman heil überleben werden. Die Hauptcharaktere sind wohl Remon – ein abtrünniges Mitglied der Grauwacht, welches sich vor Jahren für seine Familie entschieden hat, nämlich seine Frau Nata und das gemeinsame Kind Enna. Diese bildet eine harmonische Familie, welche den schweren Bedingungen der Natur Bisolas in der Nacht trotzt. Im Roman ist diese harmonische Welt natürlich nicht von Ewigkeit. Das Schicksal nimmt u.a. seinen Lauf, als Vorena – auch ein Grauwacht-Mitglied – Remon auffindet und diesen mitnimmt, damit er für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird. Vorena ist eine starke Frau, welche hohen Wert auf Ehre und den Verpflichtungen gegenüber der Grauwacht legt. Remon und seine Familie ist einen von Beginn sympathisch und es dauert nicht lange, da bangt man um das Wohl der einzelnen Familienmitglieder. Bei Vorena hat es etwas gedauert, aber nach und nach lernt man sie besser kennen. Man erkennt ihre raue Schale, aber auch ihren weichen Kern und kann sie dadurch besser verstehen. Auf Bisola leben auch echsenartige Wesen, genannt Sasseks. Zunächst ist ihre Schilderung – bedingt durch die Perspektive der Menschen – recht einseitig. Das Bild das von diesen Lebewesen gezeichnet wird, ist nicht immer positiv. Als die Sasseks jedoch ihren ersten Auftritt haben, erkennt man, dass die Schilderungen nicht immer der Wahrheit entsprochen haben. Man lernt z.B. Ssarronn kennen. Die Gestaltung der Sasseks hat mir sehr gut gefallen – man bekommt einen guten Einblick in ihre Kultur und ihre Hierarchie.

Gut hat mir auch die Welt Bisola an sich gefallen. Es ist eine interessante Welt, die unserer nicht komplett unähnlich ist – aber trotzdem sehr viele Unterschiede aufweist. Der Tag-und-Nacht- Zyklus ist ein ganz anderer. Dieser Zyklus dauert mehrere Jahrzehnte. Die Beschreibungen haben mir gut gefallen und auch die darauf lebenden Wesen fand ich sehr interessant.

„Grauwacht“ ist wie eine Rätselgeschichte aufgebaut. Etwas Ungewöhnliches passiert auf Bisola. Alles beginnt mit dem blauen Licht. Und stückchenweise werden Informationen gestreut, was es damit auf sich haben könnte, was die Zusammenhänge sein könnte. Das Ende dieser Rätselgeschichte ist meiner Meinung nach wirklich gelungen und kam für mich überraschend.

Zu Beginn des Buches musste ich mich erst mal an die vorherrschende Situation gewöhnen und mich auf das Rätsel einlassen. Wenn dies aber erst mal geschehen ist, dann kann man „Grauwacht“ nur noch schwer aus den Händen legen.

Für mich ist „Grauwacht“ ein durchaus gelungenes Werk, welches mich in eine wunderbare Welt katapultiert hat. Es hat Spaß gemacht, das Rätsel zusammen mit den Charakteren zu lösen und zu gerne würde ich mehr über Bisola lesen. Hierfür vergebe ich 4 von 5 möglichen Sternen.

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