Rezension zu "Wozu Ausländer?" von Robert Dempfer
Der erste bundesdeutsche Integrationsminister Armin Laschet hat in seinem Buch „Die Aufsteigerrepublik“ schon 2009 die These aufgestellt:
wir brauchen 20 Jahre nach dem Mauerfall so etwas wie die "Dritte Einheit" - die Umsetzung der Erkenntnis, dass unser Land neue Deutsche braucht. Doch die müssen in ihrem neuen Land auch ankommen und vor allen Dingen aufsteigen können. Wie das vielen von ihnen schon gelungen ist, hat er in diesem Buch mit vielen erfolgreichen und zum Teil auch bewegend erzählten Beispielen unterstrichen.
Die Zahl dieser Aufsteiger sei unter anderem deshalb bisher so gering, weil unser Land nicht wirklich eine Kultur des Willkommens entwickelt habe und viel zu lange an der Illusion festgehalten habe, die Einwanderer würde irgendwann wieder in ihre Länder zurückkehren.
Laschet schreibt auch von den Parallelgesellschaften und von dem Zündstoff, den sie für unsere Gesellschaft bedeuten.
Das vorliegende Buch des in Österreich sehr bekannten Journalisten Robert Dämpfer hat unter vielen anderen die Thesen Armin Laschets aufgenommen und sieht auch für sein Land in den schon im Land befindlichen Ausländern aber auch in weiterem Zuzug von Ausländern „eine Chance für unsere Gesellschaft“.
Wichtig, so auch er, sei dabei eine gelungene Integration, die noch weiterer Förderung bedürfe. Denn „die Integrationsdefizite stellen auch ein enormes volkswirtschaftliches Problem dar. Denn Zuwanderung und Integration sind Teil eines größeren Projekts: Sie dienen dem Erhalt des Sozialstaates, der durch die demographische Entwicklung und die wirtschaftliche Globalisierung unter Druck gekommen ist.“
Für Österreich und auch für Deutschland ist deshalb der weitere Zuzug von vornehmlich EU- Ausländern eine Frage des Selbsterhalts. Dass es dabei aber auch um viel mehr geht, als nur die wirtschaftliche Seite, dass die Ingeration vieler ausländischer Menschen an die Gesellschaft auch hohe Anforderungen stellt an ihre Wertekompetenz und ihre Humanität und kulturelle Vielfalt, das wird in diesem Buch angedeutet, bedarf aber an anderer Stelle näherer Ausführung.